
Laut Infektionsschutzgesetz müsse eine Klinik pro 400 Betten einen festangestellten Hygieniker haben, berichtet "tagesschau.de". Diese Hygieniker seien dafür zuständig, Keiminfektionen in einer Klinik zu vermeiden und müssten Mitarbeiter kontrollieren und schulen. Dazu gehöre auch, die richtige Desinfektion von Patientenbetten zu überwachen und Infektionsstatistiken zu führen. Die Recherchen von "Plusminus" und des Recherchezentrums "Correctiv" hätten jedoch ergeben, dass jede vierte Klinik diese Vorschriften nicht erfülle. Besonders dramatisch sei die Situation in Bremen. Dort sollen 43 Prozent aller Kliniken die Vorgaben verfehlen.
Auf dem vorletzten Platz liegt demnach Thüringen mit 42 Prozent. Darauf folge Berlin, wo in weit mehr als einem Drittel der Kliniken Hygienepersonal fehle. In Hamburg ist die Lage offenbar relativ gut. Dort verfehlen dem Bericht zufolge zehn Prozent der Kliniken die Hygienevorgaben.
Gefahr wächst von Jahr zu Jahr
Jedes Jahr infizieren sich 800.000 Menschen mit gefährlichen Krankenhauskeimen. Und weil vor allem multiresistente Keime mit Antibiotika überhaupt nicht mehr zu behandeln seien, wachse die Gefahr von Jahr zu Jahr, zitiert "tagesschau.de" Walter Popp von der Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Gleichzeitig habe sich die Reinigung in den Kliniken verschlechtert, so Popp. Die gesetzlichen Vorgaben von Gesundheitsminister Hermann Gröhe würden damit regelrecht ignoriert, heißt es in dem Beitrag weiter. Das verantwortliche Ministerium wisse das und schiebe die Verantwortung den Bundesländern und einzelnen Kliniken zu.
Die Situation in einzelnen Krankenhäusern haben "Plusminus" und "Correctiv" in einer frei zugänglichen Datenbank zusammengetragen. Auf einer Deutschlandkarte können die Krankenhäuser mit einer Postleitzahl gesucht werden.





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