
Als Reaktion auf Kritik von Ärztinnen und Ärzten am Sparkurs der Universitätsmedizin Rostock (UMR) hat die Leitung zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt. Bereits Anfang August 2021 seien für das laufende Jahr zusätzlich zwei Millionen und für das kommende Jahr fünf Millionen Euro freigegeben worden, teilte der Vorstandsvorsitzende Christian Schmidt am 19. August mit.
Anfang August hatten sich zahlreiche Ärztinnen und Ärzte der UMR in einem Brief an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Landesbildungsministerin Bettina Martin (SPD) und Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU) gewandt.
Darin heißt es, die UMR könne „ihren Aufgaben in der Krankenversorgung für die Region Rostock und als überregionaler universitärer Maximalversorger nicht mehr vollumfänglich nachkommen". Grund sei unter anderem ein ausschließlich auf kurzfristige Einsparungen ausgerichteter Sanierungsprozess sowie Probleme bei der Infrastruktur an allen UMR-Standorten.
Als Beispiel wird darauf verwiesen, dass seit Anfang August die intensivmedizinische Versorgung komplex erkrankter Kinder nicht mehr durchgehend gewährleistet sei. „Aufgrund von Organisationsverschulden Patienten-ferner Entscheider ist die notwendige Personalentwicklung nachhaltig verhindert worden." Auch eine vierte Corona-Welle werde medizinisch nicht mehr beherrscht werden können. Seit 2019 weise man auf diese Probleme hin.
„Der Aufsichtsrat nimmt dieses Schreiben sehr ernst", heißt es in einer Antwort des Aufsichtsratsvorsitzenden Mathias Brodkorb. Die „wirtschaftliche Gesundung" bleibe unter Berücksichtigung des Versorgungsauftrages und der Forschung und Lehre ein wichtiges Ziel. Aufsichtsrat und Landesregierung wollten der Bitte nach einem Zukunftspaket für die UMR nachkommen.
Neben den zusätzlichen Mitteln soll unter anderem ein Gutachten klären, wie die bauliche Situation verbessert werden kann. Zudem soll es eine Untersuchung zu den anfallenden Mehrkosten geben.





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