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Neue HoldingVier evangelische Träger fusionieren zum Verbund Augusta Ruhr

Großfusion im Ruhrgebiet: Vier evangelische Krankenhausträger schließen sich als neuer Ev. Verbund Augusta Ruhr zusammen. Schon bis Ende Januar 2024 soll die Holding gebildet sein.

Evangelischer Verbund Augusta Ruhr
Jens-Martin Gorny/Diakonie Ruhr
Die Geschäftsführer (v.l.) Jens Koch (Evangelischer Verbund Ruhr), Thomas Drathen (Evangelische Stiftung Augusta) und Olaf Walter (Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid) haben den Zusammenschluss besiegelt.

Sie wird einer der größten evangelischen Kompetenzverbünde in Deutschland – mit knapp 10 000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 700 Millionen Euro: die neue Holding Evangelischer Verbund Augusta Ruhr, zu der sich die Evangelische Stiftung Augusta, der evangelische Verbund Ruhr als Zusammenschluss von Diakonie Ruhr und Evangelischer Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel sowie das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid zusammenschließen.

Das haben Aufsichtsgremien und Gesellschafter der beteiligten Einrichtungen am 20. Dezember 2023 beschlossen und notariell besiegelt, wie es in einer gemeinsamen Erklärung heißt. Die Fusion solle bis Ende Januar 2024 vollzogen sein, sie stehe allerdings noch unter kartellrechtlichem Vorbehalt.

Unternehmen sollen in Strukturen erhalten bleiben

Der neue Verbund umfasse die Bereiche Gesundheits- und Sozialwirtschaft, erklären die beteiligten Träger. Zur Holding gehören demnach

  • die Augusta-Kliniken in Bochum und Hattingen,
  • die Evangelischen Krankenhäuser in Herne, Castrop-Rauxel und Witten,
  • das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen,
  • zahlreiche Einrichtungen der Altenhilfe in Bochum, Witten, Herne, Dortmund, Lünen, Kamen Gelsenkirchen, Hattingen und Wattenscheid sowie
  • stationäre, teilstationäre und ambulant betreute Wohnangebote, Beratungs-, Unterstützungs- und Arbeitsangebote für Menschen mit körperlichen, geistigen und psychischen Behinderungen in Bochum und Gelsenkirchen und
  • Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Gelsenkirchen und Wattenscheid.

Die neue Holding werde als gemeinnützige GmbH konzipiert, heißt es auf Nachfrage von kma. Ihre Geschäftsführung sollen die drei Leiter der beteiligten Träger bilden – Thomas Drathen (Augusta), Jens Koch (Evangelischer Verbund Ruhr) und Olaf Walter (Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid).

In dem neuen Evangelischen Verbund Augusta Ruhr sollen die Partnerunternehmen in ihren Strukturen bestehen bleiben, heißt es weiter. Auch das diakonische Profil und die Identität der Einrichtungen sowie die Standorte sollen erhalten bleiben. Neben der Verknüpfung von Leistungsangeboten erwarten die Verantwortlichen von dem Zusammenschluss auch strategische Vorteile. Dazu gehörten verbesserte Positionen in Gesprächen und Verhandlungen mit Wettbewerbern, Kostenträgern und Kapitalgebern.

Der Zusammenschluss ist Ausdruck unserer gemeinsamen Mission.

Gemeinsam stelle man sich den grundlegenden Veränderungen im Gesundheitssystem, von denen vor allem die Krankenhäuser betroffen seien. Ein Beispiel für gemeinsame Aktivitäten sei schon der Evangelische Ausbildungsverbund Ruhrgebiet, in dem seit Ende 2020 Ausbildungsangebote gebündelt sind. Dem schließe sich mit der Fusion auch das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid an. Das Besondere des Ausbildungsverbunds sei die dezentrale Struktur, die kurze Wege ermögliche. Unabhängig vom Träger, bei dem sie angestellt sind, könnten die Auszubildenden die für sie am günstigsten gelegene Pflegeschule nutzen.

„Der Zusammenschluss ist Ausdruck unserer gemeinsamen Mission und unseres Engagements für christliche Werte und soziale Verantwortung“, betonen Drathen, Koch und Walter. „Im Verbund möchten wir uns gemeinsam als starke und verlässliche Partner für die Menschen einsetzen, die wir unterstützen“, erklären die drei Geschäftsführer. Ziel sei es auch, „sichere und attraktive Arbeitsplätze zu bieten und im Wettbewerb um rare Fachkräfte mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten, sinnstiftenden Aufgaben und sicheren Berufsperspektiven zu punkten“.

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