Für die rund 6500 nicht-ärztlichen Beschäftigten der Einrichtungen, die zum Verband privater Klinikträger Baden-Württemberg e.V. (VPKA) gehören, gibt es mehr Geld. In der dritten Verhandlungsrunde am 27. Juni 2023 haben sich der Verband und die Gewerkschaft Verdi kurz vor Mitternacht in Isny (Allgäu) auf ein Tarifergebnis geeinigt. Begleitet wurden die Verhandlungen von einem Warnstreik vor Ort mit rund 500 Streikenden, wie Verdi berichtet.

Das Ergebnis sieht eine Tabellenerhöhung für die Entgeltgruppen vor. Rückwirkend ab April 2023 gibt es pro Monat 250 Euro, sowie weitere sechs Prozent, mindestens aber 250 Euro, ab Januar 2024. Außerdem gibt es eine Inflationsprämie von insgesamt 2500 Euro in drei Schritten. Hinzu kommt neu ab 2024 ein Weihnachtsgeld von 50 Prozent und ab 2025 von 65 Prozent einer monatlichen Grundvergütung. Verdi-Mitglieder erhalten künftig einen zusätzlichen freien Tag. Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit von 19 Monaten bis zum 31. Oktober 2024.

Verdi-Verhandlungsführerin Yvonne Baumann zeigt sich zufriden: „Mit dem Rückenwind von 500 Streikenden konnten wir diesen Durchbruch in den Verhandlungen erreichen. In bereits sieben Monaten sind die Entgelte im Schnitt um rund 15 Prozent gestiegen, dazu gibt es einen Inflationsausgleich von insgesamt 2500 Euro netto noch dieses Jahr.“

Weitere Punkte der Einigung sind ein Tarifvertrag zum Fahrradleasing und Verbesserungen beim Zusatzurlaub. In den kommenden Tagen will Verdi eine Mitgliederbefragung zum Ergebnis durchführen.

Unter den Tarifvertrag fallen mindestens 22 private Kliniken und Einrichtungen des Gesundheit- und Sozialwesens mit rund 6500 Beschäftigten. Daneben wenden diesen Tarifvertrag auch andere Arbeitgeber ohne Tarifbindung an. Erst Ende April hatten sich Verdi und der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e.V. geeinigt.