
Am 25. Juli 2023 hatte die Klinikum Merzig gGmbH einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Das zugehörige Hauptverfahren wurde am 1. Oktober 2023 eröffnet. Nun stehen die Eckpfeiler der Sanierung fest. Der Entwurf sieht vor allem Ambulantisierung und Spezialisierung in bestimmten Fachbereichen vor.
In enger Abstimmung mit dem Landkreis habe die Klinik-Geschäftsführung zusammen mit einem Team aus externen Sanierungsberatern das Sanierungskonzept zusammengestellt, heißt es in der Pressemitteilung der Klinik. Vor allem die Versorgungsrealitäten vor Ort habe man sich genau angeschaut und auf dieser Basis die Eckpfeiler der Sanierung entwickelt.
Bereits im September hatte der Landkreis seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, die Sanierung des Klinikums finanziell zu unterstützen. Auf der Grundlage des neuen Konzeptes gelte es nun weitere konkrete Beschlüsse auf den Weg zu bringen. Finale Besprechungen stünden allerdings noch aus.
Klinik soll sich langfristig selbst finanzieren können
Mit dem nun vorliegenden Konzept habe man einen Fahrplan erarbeitet, der es ermögliche, das Krankenhaus zu stabilisieren und als vollwertiges Krankenhaus zu erhalten. Durch einige Anpassungen könne man erreichen, dass das Klinikum sich voraussichtlich selbst langfristig finanzieren könne, so Klinikgeschäftsführer Bernd Mege.
In dem Zukunftskonzept finden nun die in der Region vorhandenen Ressourcen optimale Berücksichtigung.
Die Schließung des Standortes sei zu keiner Zeit eine adäquate Alternative gewesen, betont Jens Lieser, Generalhandlungsbevollmächtigter und Rechtsanwalt. „In dem Zukunftskonzept finden nun die in der Region vorhandenen Ressourcen – sowohl aus fachlicher als auch personeller und struktureller Sicht – optimale Berücksichtigung. Das Konzept bildet somit das ab, was in Merzig möglich ist, um gleichzeitig eine hochwertige medizinische Versorgung für die Region sicherzustellen“, ergänzt Lieser.
Fachkräftemangel besonders akut in zwei Bereichen
Maßgeblich an der Entwicklung des Sanierungskonzeptes beteiligt war das Beratungsunternehmen Vicondo Healthcare GmbH. Prof. Oliver Adolph von Vicondo erklärt: „Das Konzept sieht unter anderem Veränderungen des Leistungsangebotes in der Abteilung Geburtshilfe/Gynäkologie sowie in der Psychiatrie vor.“ Anhaltender Fachkräftemangel erzwinge Veränderung in diesen Bereichen, so von Vicondo. Man wolle sich daher auf die ambulante Versorgung konzentrieren und das stationäre Angebot durch Kooperationen abdecken.
Das Konzept sieht unter anderem Veränderungen des Leistungsangebotes in der Abteilung Geburtshilfe sowie in der Psychiatrie vor.
Für Michael Zimmer, Verwaltungsdirektor der Klinikum Merzig gGmbH, macht das Konzept deutlich, „dass wir jetzt zukunftsorientiert denken und handeln müssen, um langfristig Bestand zu haben und uns auf die Anforderungen der Krankenhausreform des Bundes einzustellen, die für Häuser unserer Größenordnung die Zukunft in der Ambulantisierung und Spezialisierung sieht.“ Die Umsetzung der Maßnahmen solle schrittweise erfolgen, sodass sich alle Beteiligten auf die Neugestaltung einstellen und zeitnah die bestmögliche Lösung für jeden Einzelfall finden können.
Über das SHG Klinikum Merzig
Das Klinikum Merzig, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes, ist im Krankenhausplan des Saarlandes mit 347 Betten und 66 Teilstationären Plätzen aufgenommen. Zum Klinikum gehören eine Pflegefachschule mit 124 Ausbildungsplätzen sowie die Schule für Ergo- und Beschäftigungstherapie mit 40 Ausbildungsplätzen. Als alleiniges Akutkrankenhaus im Landkreis Merzig-Wadern stellt das Klinikum die stationäre und ambulante Versorgung sicher und ist zusätzlich ein zentraler Bestandteil des Gesundheitscampus Merzig.





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