
Inflationsausgleich, mehr Gehalt und mehr Urlaub für langjährige Beschäftigte: Nach fünf Verhandlungsrunden haben sich SRH und Verdi auf einen neuen Tarifvertrag für die Akutkliniken verständigt. Die Einigung muss noch durch die entsprechenden Gremien beider Parteien genehmigt werden.
„Die Gespräche mit Verdi waren kompliziert und lange Zeit von wenig Kompromissbereitschaft geprägt. Umso mehr freut es uns, dass wir uns nun auf eine Lösung haben verständigen können“, erklärte Werner Stalla, Leiter des Gesundheitsbereiches der SRH. „Das Gesamtpaket beider Tage ist ein ausgewogenes Ergebnis unter Berücksichtigung der angespannten Arbeitsmarktlage und der generellen wirtschaftlichen Situation im Gesundheitswesen.“
Wesentliche Eckpunkte der Einigung
- Tarifliche Erhöhungen von fünf Prozent zum 1. Juli 2023 und fünf Prozent zum 01. Juli 2024 bei einem Mindestbetrag von jeweils 150 Euro.
- Darüber hinaus erhalten die Angestellten einen Inflationsausgleich von insgesamt 1500 Euro innerhalb der Laufzeit bis 31.12.2024.
- Zur Wertschätzung langjährig tätiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der SRH erhalten diese ab 1. Januar 2024 in einem gestuften Verfahren bis zu vier Tage Zusatzurlaub pro Jahr.
- Für die Auszubildenden wird die Ausbildungsvergütung in zwei Stufen zu jeweils 100 Euro erhöht sowie ein Inflationsausgleich in zwei Stufen von insgesamt 500 Euro bezahlt.
Bereits am Tag zuvor wurde im Rahmen der Gespräche zu den Entgeltordnungen beschlossen, dass:
- Führungspositionen in der Pflege aufgewertet werden.
- die Zulage bei nicht hauptamtlichen Praxisanleitern deutlich angehoben wird.
- schwierige und sehr schwierige Tätigkeiten in den Therapieberufen stärker gewürdigt werden.
- in Diagnostikbereichen Vergütungsanpassungen erfolgen.
Höhere Kosten können nicht an Patienten weitergereicht werden
Trotz der Einigung mit Verdi zeigt sich die SRH indes besorgt über die Ausstattung des Gesundheitssystems in Deutschland. „Das Finanzierungsmodell der Fallpauschalen und Pflegebudgets hat bereits vor diesen nun vereinbarten Lohnerhöhungen nicht mehr funktioniert, erhöhte Kosten – seien es Löhne oder Mehraufwendungen durch gestiegene Energie- oder Lebensmittelkosten – können nicht einfach an Patienten weitergereicht werden“, ergänzte Werner Stalla.
Deutlich gestiegene Sach- und Personalkosten bei gleichzeitg nicht ansatzweise ausreichenden Erlösen würden mittlerweile so weit auseinander klaffen, dass bundesweit und unabhängig von der Trägerschaft viele Kliniken das nicht mehr verkraften könnten. „Die Lage der Krankenhäuser hierzulande ist sehr ernst. Wir fordern die Politik auf, endlich konstruktive Lösungen zu erarbeiten, damit in Deutschland wieder eine qualitätsorientierte stationäre Patientenversorgung sichergestellt werden kann“, sagt der Leiter des Gesundheitsbereichs.
Zu den Akutkliniken der SRH zählen: SRH Wald-Klinikum Gera, SRH Zentralklinikum Suhl, SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach, SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg, SRH Fachkrankenhaus Neresheim, SRH Krankenhaus Oberndorf a.N., SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen, SRH Kliniken Burgenlandkreis mit den Standorten Naumburg und Zeitz.





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