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Nachfolger gefundenNeue Ära – Lars Schaade wird RKI Präsident

Er ist der neue Kopf des RKI: Prof. Lars Schaade tritt die Nachfolge von Lothar Wieler an, der sich im April 2023 auf eigenen Wunsch hin verabschiedete. Schaade hatte seitdem die kommissarische Leitung übernommen und wurde nun zum Präsidenten berufen.

Prof. Lars Schaade
Thomas Ecke/BMG
Vom Vize zum Präsident: Am 4. Oktober erhielt Prof. Lars Schaade feierlich seine Ernennungsurkunde von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.

Der bisher kommissarische Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) Prof. Lars Schaade wurde zum neuen Präsidenten der Bundesbehörde berufen. Der 57 Jahre alte Mediziner hatte die Leitung des Instituts im April 2023 vorübergehend von Lothar Wieler übernommen. „Ich freue mich, dass mit Lars Schaade ein international renommierter Wissenschaftler mit langjähriger Führungserfahrung im RKI und in der Bundesverwaltung das RKI leiten wird“, betont Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.

Präsident des Robert Koch-Instituts zu sein ist eine große und verantwortungsvolle Aufgabe, der ich mich sehr gerne und mit ganzer Kraft widmen werde.

Er überreichte die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete Ernennungsurkunde am 4. Oktober an den neuen Präsidenten. Zuvor hatte das Bundeskabinett dem Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zugestimmt. Die feierliche Amtseinführung im RKI findet am 9. Oktober statt. Prof. Lars Schaade dankte dem Bundesgesundheitsminister für sein Vertrauen: „Präsident des Robert Koch-Instituts zu sein ist eine große und verantwortungsvolle Aufgabe, der ich mich sehr gerne und mit ganzer Kraft widmen werde.“

Seit über einem Jahrzehnt am RKI

Schaade kam 2010 als Leiter des Zentrums für Biologische Sicherheit an das Robert Koch-Institut. Seit 2011 war er als Vizepräsident Teil der Institutsleitung. Er studierte Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen, 1995 erfolgte die Approbation als Arzt, 1996 wechselte er an das Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen. Schwerpunkte seiner dortigen wissenschaftlichen Arbeit waren die Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus sowie die klinische Virologie. 

Die Anerkennung als Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie erfolgte 2000, die Habilitation für das Fach Medizinische Mikrobiologie und Virologie 2003. Von 2002 bis 2010 arbeitete Schaade im Referat „Übertragbare Krankheiten, AIDS, Seuchenhygiene“ im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), seit 2007 leitete er das Referat, bevor er 2010 ins RKI zurück in die Wissenschaft ging.

Lars Schaade ist Autor und Mitautor zahlreicher Publikationen, insbesondere auf den Gebieten der medizinischen Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Er ist unter anderem Mitglied im Gemeinsamen Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ sowie im Editorial Board wissenschaftlicher Zeitschriften.

RKI erhält Unterstützung durch neue Bundesbehörde

Während der Pandemie leitete er den internen Krisenstab des RKI und führte dabei die umfassende Expertise der RKI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler zusammen. In der Pandemie vertrat er das RKI regelmäßig bei Pressebriefings und Bundespressekonferenzen.

Wie das BMG am 4. Oktober bekannt gab, folgen der Ernennung weitere Veränderungen. So soll das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) aufgebaut werden. Zum Errichtungsbeauftragten des neuen Bundesinstituts hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach den ehemaligen Leiter des Kölner Gesundheitsamtes Dr. Johannes Nießen ernannt.

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