
Krankenhausdirektoren aus dem Nordosten Deutschlands haben auf Schwierigkeiten bei der Patientenversorgung hingewiesen. Zudem forderten sie die Berücksichtigung der vielen Touristen im Land bei der Planung von Behandlungskapazitäten, da sich die Bevölkerung in den Urlaubsmonaten teils mehr als verdoppele.
Gravierende Nachteile in der stationären Gesundheitsversorgung
Verglichen mit anderen Bundesländern gebe es in Mecklenburg-Vorpommern gemessen an der Fläche die wenigsten Einrichtungen, teilte der Verband der Krankenhausdirektoren Mecklenburg-Vorpommern (VKD MV) mit. Der Verband verwies auf das steigende Durchschnittsalter der Menschen und die dadurch höhere Behandlungshäufigkeit, aber auch die schwere Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ländlichen Regionen. Bereits jetzt führten zeitweise oder dauerhafte Schließungen etwa von Kreißsäle und Kinderabteilungen zu gravierenden Nachteilen in der stationären Gesundheitsversorgung.
Die Schweriner Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) betonte die Bedeutung der Krankenhäuser. „Aus diesem Grund hat das Land seit 1991 fast drei Milliarden Euro in die Krankenhauslandschaft investiert.” Die Struktur werde sich aber zwangsläufig wandeln. „Der Veränderungsdruck nimmt zu. Genannt seien nur die Themen Personalmangel, Spezialisierung und zunehmende Ambulantisierung.”
Erhalt aller Krankenhausstandorte möglich?
Linke und SPD hätten sich in ihrem Koalitionsvertrag für einen Erhalt aller Krankenhausstandorte ausgesprochen. Die Konzentration bestimmter Leistungen an ausgewählten Standorten und eine Arbeitsteilung werde aber unvermeidlich sein. Leistungen der Grund- und Regelversorgung können auch in integrierten Gesundheitszentren erbracht werden. Die Ministerin sprach sich für kritische, aber konstruktive Diskussionen aus. „Es geht nur gemeinsam – das sollten gerade wir als Flächenland mit geringer Einwohnerzahl verinnerlichen.”
Bei der Jahrestagung des VKD MV sollte es um die Krankenhausplanung in Mecklenburg-Vorpommern für die kommenden Jahre gehen. Doch sei unsicher, ob alle Kliniken in den nächsten Monaten durchhalten würden, warnte der VKD-Landesvorsitzende Falko Milski. Vom nächsten Treffen der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler am 2. November 2022 erwarte man sich deshalb Sofortmaßnahmen für die Krankenhäuser.






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