
Irgendetwas fehlt immer! Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt, dass Lieferengpässe zum Alltag gehören. Für ein Krankenhaus eine Herausforderung. In dieser Folge erfahrt ihr:
- Wie Lieferengpässe entstehen,
- Was ihr präventiv tun könnt und
- Wie ihr euch verhaltet, wenn es dann tatsächlich zu einem Lieferengpass kommt.
Lennart Eltzholtz stellt die provokante Frage: „Ist mancher Lieferengpass vielleicht gar nicht so schlimm? Können wir nicht auf das eine oder andere Produkt vielleicht sogar verzichten, ohne dass wir es in der Patientenversorgung merken?“
Fakt ist die Produktvielfalt bei Medizinprodukten am deutschen Markt ist groß und in jedem Fall sind Lieferengpässe eine gute Gelegenheit ernsthaft über Produktstandardisierungen nachzudenken. Klar gibt es auch Lieferengpässe bei den Medizinprodukten Engpässe, die die Patientenversorgung gefährden.
Lennart erklärt, wie du dich auf solche Situationen vorbereitest und wie du dann im Ernstfall am besten reagierst.
In Kürze die Quintessenz:
- Kenne deine Verbräuche genau.
- Mache dir klar, wann es zu Verbrauchsspitzen kommt.
- Kenne alternative Produkte und Lieferanten.
- Pflege einen offenen transparenten Dialog mit Ärzten, Pflegekräfte und Lieferanten,
- Arbeite mit Checklisten
- Nutze deine Einkaufsgemeinschaft um bei Lieferengpässen strategisch zu handeln.
Wie sieht die Situation bei Arzneimitteln aus? Ist die Situation dort schlimmer? Spätestens seid dem Fehlen der Hustensäfte für Kinder ist das Thema der Lieferengpässe bei Arzneimitteln in das Bewusstsein der Öffentlichkeit vorgedrungen.
Um die ganze Dramatik von Arzneimittelengpässen zu verstehen, müsst ihr euch klar machen: Für Internisten sind Arzneimittel die Werkzeuge, um Patienten zu helfen. Für manche Krankheiten gibt es keine andere Therapie als das passende Arzneimittel. Ein Beispiel: ohne Antibiotika sind die Ärzte machtlos gegen Bakterien.
Mittlerweile fehlen rund zehn Prozent im Werkzeugkasten. Unvorstellbar? Nein leider traurige Realität.
Was das konkret für ein Krankenhaus bedeutet, wie diese Lieferengpässe entstehen und was ein Krankenhaus aber vor auch allem die Politik tun muss erläutert Dr. Florian Immekus lebendig und praxisnah. Dr. Florian Immekus ist Apothekendirektor bei den Mühlenkreiskliniken in Minden.
Einig sind sich Lennart Eltzholtz und Florian Immekus in zwei Punkten:
- Ohne Standardisierung und straffer Sortimente geht es nicht. Ihr müsst mit Ärzten und Pflegekräften genau definieren, welche Artikel und Arzneimittel wirklich gebrauch werden. Je kritischer diese Produkte sind, desto besser müssen eure Ausfallszenarien und eure Vorratshaltung sein.
- Ohne die Politik geht es nicht, denn nur maximale Transparenz am Markt verhindert den Bullwhip-effekt! Freiwillig werden die internationalen Unternehmen diese Transparenz nicht herstellen. Noch besser wäre sicher, wenn es für besonders kritische Produkte eine Produktion in Europa gäbe.
Ihr wisst nicht, was ein Bullwhip-Effekt ist? Spätestens dann wird es Zeit jetzt Play zu drücken. Viel Spaß beim Zuhören!
Über den Podcast
Was macht das Gesundheitswesen so magisch? Wie baut man einen professionellen Klinik-Einkauf auf? Welche Auswirkungen haben AI und New Work auf das Krankenhaus von morgen? Über diese und viele andere Themen diskutieren Dr. Kerstin Stachel und Lennart Eltzholtz mit ihren Gästen. Mehr auf healthcarebrain.eu. Hier geht es zu den weiteren Folgen.





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