
In der Corona-Pandemie offenbarte sich, dass ein krisenfestes Gesundheitssystem Infrastrukturen bereithält, die eine Vernetzung zwischen allen Akteuren schnell, anpassbar und auf Basis gemeinsamer Regeln möglich macht. Sie tauschen Informationen aus und stimmen ihr Vorgehen miteinander ab. Wie dies auch in zukünftigen Pandemien und Krisen gelingen kann, erforscht das bundesweit angelegte Projekt „PREpardness and PAndemic REsponse in Deutschland" (PREPARED). Hier arbeiten alle 36 Universitätskliniken in Deutschland gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut und weiteren 17 Partnern im Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) zusammen, um eine kooperative, agile und leistungsstarke Infrastruktur zu entwerfen.
Die Leitung liegt bei Prof. Dr. Simone Scheithauer, Direktorin des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), und Prof. Dr. Jochen Schmitt, Leiter des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) des Universitätsklinikums Dresden (UKDD). Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und startete am 1. September 2022. Ausgelegt ist es auf zwölf Monate.
Gesundheitssystem krisenfest aufstellen
Im Rahmen von PREPARED wird zum einen geprüft, welche Infrastrukturen entwickelt werden müssen, um ein noch krisenfesteres Gesundheitssystem mittel- und langfristig zu erreichen. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche Infrastrukturen in der aktuellen pandemischen Lage dazu beigetragen haben, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung effizient sicherzustellen. Das Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie der UMG ist beteiligt an der Konzeptentwicklung, insbesondere zur Verbesserung der Patientinnen- und Patientenversorgung und -sicherheit, und liefert Informationen zur Steuerung von Maßnahmen im Bereich Public Health.
Lehren aus der Pandemiebekämpfung ziehen
Zudem wird sich die UMG unter anderem gemeinsam mit der Universität Göttingen im Bereich der Nutzung und Verwaltung von Patientinnen- und Patienten- sowie Gesundheitsdaten und beim Management der Einwilligungserklärungen, in denen die Patientinnen und Patienten der Erhebung und Verwendung ihrer Daten zu Forschungszwecken zustimmen, einbringen. Im Weiteren sollen Lehren aus der Pandemiebekämpfung in Bezug auf die verwendeten Testverfahren gezogen sowie ein Maßnahmenplan und ein strukturiertes Forschungsprogramm für die Verbesserung der künftigen Pandemievorbereitung (‚Pandemic Preparedness‘) entwickelt werden.
Weitere Schwerpunkte des Verbundvorhabens sind die Entwicklung und Evaluation von Präventions-, Früherkennungs- und Teststrategien. Dabei zielt das Projekt nicht nur auf die Versorgung an Universitätskliniken ab, sondern entwickelt und testet auch Netzwerkstrukturen mit anderen Krankenhäusern und mit Gesundheitsämtern.
Für die Entwicklung und Testung dieser Infrastrukturen wird die Expertise der Universitätskliniken durch die Kompetenzen und das Wissen zahlreicher externer Partner ergänzt. Dazu gehören, neben dem Robert Koch-Institut, unter anderem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Berlin, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen, das Aktionsbündnis Patientensicherheit in Berlin, Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen sowie das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie in Aachen.





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