Wie die Studie betont, werden attraktive Arbeitsbedingungen in den IGZ dazu beitragen, hochqualifiziertes Personal für den Gesundheitssektor in ländlichen Regionen zu gewinnen. Pflegekräfte können sich stärker den einzelnen Patienten zuwenden und sind geringeren Belastungen ausgesetzt als in einem Krankenhaus. Für junge Ärzte wiederum, die sich im ländlichen Raum niederlassen wollen, ist die Tätigkeit im IGZ mit geringeren wirtschaftlichen Risiken verbunden als die Gründung oder Übernahme einer einzelnen Praxis. Zudem stärkt der ständige Austausch mit Ärzten anderer Fachrichtungen die eigene medizinische Kompetenz.
Die Studie identifiziert insgesamt 190, bei stärkerer Eingrenzung 75 Standorte in Deutschland, die unter wirtschaftlichen, geographischen und medizinischen Kriterien für die Errichtung von Intersektoralen Gesundheitszentren infrage kommen. Die meisten von ihnen (mehr als 20) befinden sich im Freistaat Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg und Niedersachsen.
Besonderen Handlungsbedarf auf dem Gebiet der Vergütungssysteme
„Unser Konzept ist, wie wir durch eine Fallstudie belegen konnten, realistisch. Es lässt sich auch unter den derzeit vorliegenden Bedingungen umsetzen und wird den Umfang und die Qualität der medizinischen Versorgung stärken. Zudem entstehen, entgegen manchen Befürchtungen, bei der Umwandlung eines Krankenhauses in ein IGZ keine nachhaltigen wirtschaftlichen Nachteile für die Region. Allerdings ist auch der Gesetzgeber in Bund und Ländern gefordert, um für eine flächendeckende Verbreitung die nötigen rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen auf den Weg zu bringen“, betont Schmid.
Besonderen Handlungsbedarf sehen die Bayreuther Gesundheitsökonomen ebenso wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf dem Gebiet der Vergütungssysteme. Was die staatliche und kommunale Förderung betrifft, werden klare Richtlinien und schnelle Entscheidungen zur Rückzahlung von Fördermitteln angemahnt. Aber auch im Bereich der Telemedizin sollten die vorhandenen technischen Potenziale stärker für die regionale Vernetzung medizinischer Dienstleistungen genutzt werden können.





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