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VKD-JahrestagungWohin steuert die Krankenhausplanung der Zukunft?

Kritik an Kontrollbürokratie

Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), verwies unter anderem darauf, dass sich die ambulanten Behandlungen im Krankenhaus deutlich in ihrer Komplexität und im Schweregrad von denen im niedergelassenen Bereich unterschieden. Wenn man weitere bisher stationär behandelte Fälle ambulant behandeln wolle, sollte das dennoch im Krankenhaus geschehen. Hier sei die notwendige Infrastruktur vorhanden. Diese Leistungen müssten aber entsprechend vergütet werden. PD Dr. Michael Weber, Präsident des Verbandes leitender Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), kritisierte vor allem das geplante standardisierte Ersteinschätzungsverfahren für die ambulante Notfallversorgung als nicht sicher und völlig ungeeignet.

Immer wieder verwiesen Referenten auf Ungereimtheiten in Gesetzen und Verordnungen, die erhebliche Praxisferne des Gesetzgebers, aber auch des Gemeinsamen Bundesausschusses, zeigten. Die Richtlinien für die Personalausstattung in der Psychiatrie und Psychosomatik oder die zum Teil nicht evaluierten Mindestmengenregelungen, die PD Dr. Weber kritisierte, sind nur zwei Beispiele. Beklagt wurde auch vielfach wieder die stetig wachsende Kontrollbürokratie.

Dr. Josef Düllings in seinem Fazit: „Wir stehen vor enormen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Die Baustellen sind allseits bekannt. Und da es Baustellen sind, sollte die Politik nicht nur ‚auf die Wissenschaft hören‘, sondern deutlich öfter auch auf die Praktiker.“ 

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