Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

... Fortsetzung des Artikels

Xi Jinping unter DruckAusbruch des Coronavirus wurde vorhergesehen

Russland verhängt aus Sorge vor einer Einschleppung von Covid-19 eine Einreisesperre für Chinesen. Betroffen seien alle Einreisen zum Arbeiten oder für touristische und Studienzwecke, heißt es in einer Verfügung von Regierungschef Michail Mischustin. Russische Medien bezeichneten den ungewöhnlichen Schritt eines solchen "Totalverbots" am Mittwoch als beispiellos. Das Verbot gilt nur für chinesische Staatsbürger, nicht für andere aus China kommende Reisende, wie die Zeitung "Kommersant" berichtete. Allein 2019 reisten demnach 2,3 Millionen Chinesen nach Russland ein.

Kritik: Kreuzfahrtschiff  „Diamond Princess“ als Inkubator

Zwei mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Passagiere von Bord des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ in Japan starben. Unterdessen ging die Ausschiffung der Passagiere in Yokohama weiter. Bis zum Vortag waren 621 Infektionen unter den Menschen an Bord nachgewiesen worden. Alle Betroffenen kamen in Krankenhäuser.

Kritische Stimmen gibt es zur Entscheidung Japans nach einem Sars-CoV-2-Nachweis bei einem Passagier der „Diamond Princess“, die anfangs 3700 Passagiere und Crewmitglieder für zwei Wochen auf dem Schiff in Quarantäne zu lassen. Offenbar könne sich ein Kreuzfahrtschiff unter solchen Umständen als Inkubator für Infektionen erweisen, sagte Peter Walger von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Wie die Fachgesellschaft mitteilte, hält sie es für „unmöglich“, in der Quarantäne auf einem Kreuzfahrtschiff Hygienebedingungen zu gewährleisten, die eine Übertragung des Erregers auf weitere Passagiere und Crewmitglieder sicher ausschließen. Spezielle Filter in der Raumlufttechnik zum Beispiel, die Krankheitserreger zurückhalten könnten, gebe es auf Kreuzfahrtschiffen nicht, so Walger. Auf der „Diamond Princess“ waren auch zehn Deutsche zu Gast, mindestens zwei von ihnen hatten sich infiziert. Man bemühe sich intensiv darum, den nicht erkrankten Deutschen, die heimkehren möchten, eine baldige Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen, hieß es am Mittwoch vom Auswärtigen Amt.

Neues Diagnoseverfahren verschleiert Fallzahlen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in China nach offiziellen Angaben auf den tiefsten Stand seit Wochen gefallen - allerdings dank einer erneut geänderten Zählweise. Sie sorgt für Verwirrung. Wie die Gesundheitskommission in Peking mitteilte, ging die Zahl neu bestätigter Infektionen auf 394 Fälle zurück, nachdem es am Vortag noch 1749 gewesen waren. Die Zahl neuer Todesopfer wurde mit 114 angegeben. Wie aus einem am Mittwoch veröffentlichen Papier der Gesundheitskommission hervorging, sollen klinische Diagnosen nicht mehr als offiziell bestätige Fälle in die Statistik einfließen.

Die besonders betroffene Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Millionenstadt Wuhan ausgebrochen war, hatte vergangene Woche damit begonnen, auch solche Diagnosen zu zählen, die auf einer Kombination von Faktoren wie etwa Lungenbildern und dem körperlichen Zustand beruhen. Nun sollen auch dort wieder nur Labortests maßgeblich sein, die aber laut Experten in der Vergangenheit auch offensichtliche Erkrankungen nicht immer gleich erkannt haben. 

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen