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Pilotstudie der BG KlinikenKommt bald Frühwarnsystem für Traumapatienten?

Die Identifizierung von individuellen Risikoprofilen bei Traumapatienten wollen mehrere BG Kliniken unter die Lupe nehmen. Dazu haben sie die Pilotstudie „Helicopter” gestartet. Die gesammelten Daten werden auf einer gemeinsamen Plattform gebündelt.

Vernetzung
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Symbolfoto

Die BG Kliniken haben Anfang August unter der Leitung der BG Klinik Tübingen die Pilotstudie „Helicopter“ gestartet. Das Ziel: die Versorgung von Traumapatientinnen und Traumapatienten verbessern.

Das Akronym Helicopter steht für „Hierarchie des Einflusses Laborchemischer Marker und ihrer Interaktion mit Comorbidität auf das Outcome und die Personalisierte Therapie von Traumapatientinnen und -patienten während Erstbehandlung und Rehabilitation“. Auf Basis eines umfassenden Datenfundaments sollen individuelle Risikoprofile identifiziert und die Therapie und Rehabilitation optimiert werden. So könne potenziell künftig ein patienten-individuelles Frühwarnsystem zur Therapieanpassung etabliert werden.

Erstmals wird eine Studie in dieser Dimension konzernweit und interdisziplinär umgesetzt.

Involviert sind weiterhin sechs BG Kliniken, das Bundeswehrkrankenhaus Ulm und das Intelligent Data Analytics Lab Salzburg. Die Stabsstelle Forschung der BG Kliniken Holding sowie IT-Services der BG Kliniken begleiten methodische Planung, technische Umsetzung und die Datenauswertung. „Erstmals wird eine Studie in dieser Dimension konzernweit und interdisziplinär umgesetzt“, sagt Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Geschäftsführer Medizin der BG Kliniken. Das Vorhaben wird zudem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) mit 2,2 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von 39 Monaten.

Geplant ist es, die ersten Patientendaten im Februar 2025 zu erheben. Studienteilnehmende sind Traumapatientinnen und Traumapatienten im arbeitsfähigen Alter zwischen 18 und 67 Jahren. Die Datenerhebung erfolgt translational: Blutentnahme und Blutparameteranalyse, klinische Behandlungsdaten zur Verletzung, Nebenerkrankungen, individuelles Suchtverhalten und Ernährungsstatus, Medikamente sowie mithilfe von Fragebögen zur Lebensqualität über mehrere Zeitpunkte hinweg.

Unter strikter Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung fließen die Daten erstmalig in einer gemeinsamen Datenplattform der BG Kliniken zusammen. Daraus werden schließlich Risikocluster analysiert. „Diese innovative Herangehensweise birgt enormes Potential für die Zukunft und ist bedeutsam für den weiteren Ausbau unserer digitalen Infrastruktur“, erklärt Reinhard Nieper, Vorsitzender der Geschäftsführung der BG Kliniken.

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