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WissenschaftspreisForschungsstipendium von Fresenius geht erstmals nach Bochum

Bochumer Wissenschaftler Tim Rahmel von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Schmerztherapie wurde von Fresenius für seine Sepsis-Forschung ausgezeichnet.

Dr. Tim Rahmel, Oberarzt am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH
Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH
Dr. Tim Rahmel, Oberarzt am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH

Als erster Bochumer Mediziner ist Dr. Tim Rahmel, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum  unter Direktor Prof. Dr. Michael Adamzik für seine Arbeit auf dem Gebiet der Sepsis-Forschung von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Schmerztherapie (DGAI) mit dem Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung ausgezeichnet worden. Eine begehrte Auszeichnung, die mit 15 000 Euro dotiert ist. Um diesen Wissenschaftspreis zu erlangen, sind die Hürden sehr hoch.  

Um sich für diesen Preis zu qualifizieren, treten die bundesweit besten Nachwuchs-Forscher gegeneinander an und müssen gleich mehrere Jahre in Folge erfolgreich eine wissenschaftliche Arbeit bei der Jahrestagung der DGAI in Würzburg unterbringen. Hierbei werden von allen Einsendungen jedes Jahr nur die 35 besten Arbeiten ausgewählt, sodass ein höchstes Maß an Qualität und Kontinuität erforderlich ist, um sich in Folge für diesen Wettbewerb zu qualifizieren. Dies erreichte Dr. Tim Rahmel in den Jahren 2017 bis 2020 und überzeugte die Preisträgerkommission bei der persönlichen Vorstellung seiner Arbeit im Wettbewerb.

„Import“-Problematik bei Blutvergiftungen

Seine preisgekrönte Arbeit trägt den Titel „Trotz erhöhter zellulärer Expression ist der Transkriptionsfaktor A in den Mitochondrien vermindert und mit mitochondrialer Dysfunktion im LPS-Endotoxin-Modell und bei Sepsis assoziiert­“. Sie geht der Frage auf den Grund, warum es bei der Blutvergiftung zu einer Fehlfunktion der Mitochondrien kommt. Hierbei ist bekannt, dass die  Mitochondrien durch die Sepsis stark beeinträchtigt sind, obwohl eigentlich genügend Reparaturprozesse initiiert werden.

Die Bochumer Forschungsgruppe konnte für das Problem nunmehr eine mögliche „Import“-Problematik als Ursache beschreiben. Vereinfacht kann gesagt werden, dass die benötigten „Ersatzteile“ zwar produziert werden, aber nicht dort ankommen, wo sie benötigt werden. Diese Erkenntnis stellt einen sehr vielversprechenden Ausgangspunkt dar, den die Bochumer Forscher strukturiert weiter erarbeiten wollen, um die Frage nach der Ursache und einer möglichen kausalen Behandlung zu ergründen.

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