
Anders als Dänemark, Norwegen und Island setzen Deutschland und weitere EU-Länder Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca nicht aus. Bislang gebe es keine Hinweise, dass der Todesfall in Dänemark mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca in kausaler Verbindung stehe, teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Nach einer ersten Prüfung halte auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) „an der positiven Bewertung des zugelassenen Astrazeneca-Impfstoffs fest", hieß es. Nachdem der Corona-Impfstoff eine europaweite Zulassung erhalten hatte, empfahl das Robert Koch-Institut (RKI) das Präparat vorerst nur mit einer Altersbeschränkung.
Dänemark stoppt Astrazeneca-Impfungen für 14 Tage
Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens zu impfen. Als Grund wurden Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln genannt. Dabei wurde auch über einen möglichen Todesfall berichtet. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es. Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern. Auch in Deutschland wurden im Februar 2021 Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca an zwei niedersächsischen Krankenhäusern vorübergehend gestoppt.
Bis 10. März wurden der EMA nach eigenen Angaben 30 Fälle von „thromboembolischen Ereignissen" bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpften Menschen in der EU gemeldet. Dies sei nicht mehr als statistisch zufällig auch ohne Impfung in der Bevölkerung vorkomme. Astrazeneca gab sich auf Anfrage zunächst zurückhaltend. Man sei sich der dänischen Entscheidung bewusst, sagte ein Konzernsprecher. „Die Sicherheit des Impfstoffs ist in klinischen Phase-III-Studien ausführlich untersucht worden und die von Experten begutachteten Daten bestätigen, dass der Impfstoff generell gut verträglich ist."
Betroffene Charge sei nicht nach Deutschland geliefert worden
Wegen eines Todesfalls und drei Erkrankten hatte zuvor Österreich vorsorglich die Verwendung einer Charge des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca ausgesetzt. Insgesamt sei die Charge ABV5300 an 17 EU-Länder geliefert worden, jedoch nicht nach Deutschland, hatte die EU-Zulassungsbehörde EMA mitgeteilt. Sie umfasse eine Million Dosen. „Es gibt derzeit keinen Hinweis, dass die Impfung diese Zustände hervorgerufen hat, die nicht als Nebenwirkungen dieses Vakzins aufgelistet sind", betonte die EMA, die einen möglichen Zusammenhang untersucht.
Die Charge ABV5300 war laut EMA-Mitteilung unter anderem nach Dänemark, Frankreich, die Niederlande, Polen, Spanien und Schweden geliefert worden. Vier belieferte Länder - Estland, Litauen, Luxemburg und Lettland - setzten vorsorglich Impfungen mit der Charge ebenfalls aus.





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