
Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im September und Oktober geben die Ergebnisse der Befragung, die von The Nielsen Company im Auftrag des BAH unter 2000 Bundesbürgern durchgeführt wurde, Grund zur Sorge.
Vier ostdeutsche Bundesländer bilden die Schlusslichter: Weniger als jeder Zweite schätzt in Brandenburg (45 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (46 Prozent), Sachsen-Anhalt (48 Prozent) und Sachsen (49 Prozent) die Gesundheitsversorgung an seinem Wohnort mit der Schulnote 1 oder 2 ein. Thüringen kommt zwar auf 53 Prozent, ist damit aber auch in der unteren Hälfte des Bundesländerrankings zu finden. Zum Vergleich: In Bayern beurteilen 66 Prozent der Befragten die Gesundheitsversorgung vor Ort als gut oder sehr gut. Der deutschlandweite Durchschnitt liegt bei 60 Prozent.
Ein weiteres Ergebnis der BAH-Befragung verstärkt den Eindruck, dass sich die Bewohner der neuen Bundesländer abgehängt fühlen: Sie beurteilen die eigene Situation vor Ort schlechter als die Versorgungssituation in Deutschland insgesamt. So geben 37 Prozent der Befragten in Sachsen dem deutschen Gesundheitswesen die Note 1 oder 2. Das ist höher als der bundesweite Durchschnitt (36 Prozent).
Zusammenhang zwischen Ortsgröße und Bewertung besteht
Ähnliches gilt für die Zukunft der Gesundheitsversorgung: Diese beurteilen die Befragten in den östlichen Bundesländern meist für Gesamtdeutschland positiver als für den eigenen Wohnort. So rechnen 41 Prozent der Brandenburger mit einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung vor Ort. Doch nur 36 Prozent der Brandenburger prognostizieren eine Verschlechterung deutschlandweit.
Die ostdeutschen Bundesländer sind größtenteils ländlich geprägt - so gibt es dort nur sieben Städte, die mehr als 200 000 Einwohner haben. Die Befragung des BAH-Gesundheitsmonitors hat ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen der Ortsgröße und der Bewertung der Gesundheitsversorgung vor Ort besteht: je größer der Wohnort, desto höher die Zufriedenheit mit der Versorgung.
In Dörfern und Städten mit bis zu 20 000 Einwohnern schätzen 51 Prozent der Befragten die Situation als gut oder sehr gut ein. In Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 20 000 und 200 000 Einwohnern sind es bereits 59 Prozent, in Städten mit über 200 0000 Einwohnern sogar 66.


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