
Arztbesuch im Supermarkt? Klingt und ist ungewöhnlich – aber neuerdings möglich: Sana und Kaufland haben sich zusammengetan und bieten in der Mosbacher Filiale des Discounters erstmals telemedizinische Arztsprechstunden an. Dafür wurde im Bereich vor den Kassen des Marktes ein 54 Quadratmeter großer sogenannter „S | Medical-Room“ eingerichtet.
Dort, in einer blick- und schallgeschützten Kabine, können Patienten mit einem Arzt oder einer Ärztin des „S | Medical-Centers“ des Sana MVZ am Stiftsberg sprechen. Die Mediziner werden per Video-Screen zugeschaltet, vor Ort unterstützen medizinische Fachangestellte. Termine können online oder im Medical-Room ausgemacht werden, der Check-in-Prozess läuft in der Regel über das Smartphone.
Wir orientieren uns an den Lebensgewohnheiten der Menschen und gehen dorthin, wo sie sind.
„Mit Kaufland testen wir ein digitales Versorgungskonzept, welches in Deutschland nach unserer Kenntnis einzigartig ist und Modellcharakter hat“, sagt Peter Silberhorn, Co-Geschäftsführer des S | Medical-Centers. Es gehe um eine neue Denkweise: „Wir orientieren uns an den Lebensgewohnheiten der Menschen und gehen dorthin, wo sie sind – nicht umgekehrt.“ Das neue Angebot zeige, „wie telemedizinische Lösungen verantwortungsvoll eingesetzt werden können“.
Der Medical-Room kann einer Mitteilung zufolge für Erstuntersuchungen genutzt werden, aber auch für Folgeuntersuchungen oder Nachkontrollen von Patienten, die das „S | Medical Center“ bereits besucht haben. Voraussetzung sei, dass die Beschwerden telemedizinisch beurteilt werden können. Ist dies nicht der Fall, werde den Patienten nahegelegt, sich an eine geeignete Arztpraxis, Krankenhäuser, den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder andere medizinischen Einrichtungen zu wenden. Geöffnet ist der Medical-Room montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr.
Strategische Partnerschaft mit Schwarz Gruppe
Mit der Schwarz Gruppe, zu der neben Kaufland unter anderem auch die Lebensmittel-Handelskette Lidl gehört, ist Sana, wie berichtet, eine auf mehrere Jahre angelegte strategische Partnerschaft eingegangen. So wurde unter anderem konzernweit eine Cybersecurity-Lösung von Schwarz Digits eingeführt.
In der jüngsten Sana-Kooperation in Baden-Württemberg sieht Kaufland eine weitere Dienstleistung, um den Kunden neben dem Einkauf einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. „Mit dem Pilotprojekt in Mosbach sammeln wir derzeit Erfahrungen, um zu verstehen, wie unsere Kunden das Angebot annehmen und wie sich das Modell im Alltag bewährt“, sagt René Wolf, der Leiter Vermietung bei Kaufland. Der Praxistest werde zeigen, ob und unter welchen Bedingungen eine Ausweitung des Konzepts auf weitere Standorte sinnvoll sei.








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