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RecruitingWie läuft Ihr Helios-Store im Shoppingcenter, Frau Putzolu?

In der Berliner Shopping Mall „Das Schloss“ wirbt das Helios Klinikum Emil von Behring seit Neuestem in einem Pop-up-Store um Pflegekräfte. Im Gespräch mit kma zieht Pflegedirektorin Barbara Putzolu nach zwei Wochen eine erstaunliche Bilanz.

Barbara Putzolu und Christian Weitermann
Thomas Oberländer/Helios Kliniken
Pflegedirektorin Barbara Putzolu (r.) und Klinikgeschäftsführer Christian Weitermann im Pop-up-Store. Sie erhoffen sich einen Raum für Begegnungen und Austausch außerhalb der Klinik.

Die ersten Verträge mit neuen Pflegekräften gibt es schon. Wie viele es sind, mag Barbara Putzolu noch nicht verraten, aber die Pflegedirektorin des Helios Klinikums Emil von Behring klingt ziemlich zufrieden. Seit gut zwei Wochen ist der Berliner Schwerpunktversorger jetzt mit einem Pop-up-Store im Einkaufszentrum „Das Schloss“ vertreten – mittendrin, zentral im Erdgeschoss, schon vom Eingang aus sichtbar. Und offenbar geht die Rechnung für das aufwändige Projekt „Hallo Behring“ auf.

„Die Resonanz und die Gespräche, die wir im Store führen, sind sehr gut“, sagt Putzolu gegenüber kma. Der Auftritt in der Shopping-Mall soll vor allem Pflegekräfte für das 500-Betten-Haus im Berliner Südwesten gewinnen. Interessierte sollen sich außerhalb des Klinikums über die Jobmöglichkeiten informieren können, in lockerer Atmosphäre mit Beschäftigten ins Gespräch kommen und potenzielle Kollegen kennenlernen – „ohne sich gleich verbindlich bewerben zu müssen“, erklärt Putzolu.

Unsere Beschäftigten brennen dafür, hier mitzumachen.

Im Idealfall läuft es dann so wie bei dem jungen Mann, der mit seiner Mutter vorbeischaute und von der Pflegedirektorin persönlich beraten wurde. „Er war sich nicht sicher, ob er nach dem Abitur lieber Pflege oder Medizin studieren sollte“, erinnert sich Putzolu an das Gespräch. Sie muss ziemlich überzeugend gewesen sein, „denn prompt hatte ich wenige Tage später seine Bewerbung im Fach“.

So darf es gerne weitergehen, denn offene Stellen hat Putzolu genug. Aktuell zählt ihr Haus bis zu 600 Pflegende. „Und wenn sich eine Pflegefachkraft oder Pflegefachassistenz bei uns bewirbt, dann werden wir sie auch unterbringen“, betont die Pflegedirektorin: „Ein Limit haben wir uns nicht gesetzt.“ Da geht es ihr wie den Kollegen in den meisten Krankenhäusern auch.

Helios Pop-up-Store im Berliner Shoppingcenter
Thomas Oberländer/Helios Kliniken
Der Pop-up-Store liegt zentral im Erdgeschoss des Einkaufszentrums „Das Schloss“.

Betreut wird der neue Store ausschließlich von Beschäftigten des Klinikums. Viele Pflege- und auch Leitungskräfte seien sofort Feuer und Flamme gewesen, versichert Putzolu: „Sie haben sich gefreut, sich als Team vorstellen zu können, mit potenziellen Bewerbern zu sprechen und unser Haus zu repräsentieren.“ Schließlich zeige der Store auch die Wertschätzung für ihre Arbeit. Der Fokus liege wirklich auf der Pflege, „und deshalb brennen die Mitarbeitenden auch dafür, hier mitzumachen. Wir geben ihnen die Bühne und werden so sichtbar und erlebbar.“

Wöchentlich wechselnde Schwerpunkte

Im öffentlichen Rahmenprogramm wird unter anderem über die Berufe im Klinikum informiert, und wöchentlich wechseln die Schwerpunkte. Demnächst – pünktlich zur Zeugnisvergabe an den Berliner Schulen – wird es um das Thema Ausbildung gehen, die das Klinikum zuletzt deutlich verstärkt hat. Dabei sind etwa Speed-Datings und Elterngespräche geplant.

Ein weiterer Schwerpunkt sind internationale Anerkennungen – für Pflegekräfte, die im Ausland ihre Ausbildung gemacht haben. „Viele kommen im Store vorbei, die jemanden kennen, der gerade in Anerkennung ist“, weiß Putzolu aus den vergangenen Wochen, „oder sie haben einen Angehörigen im Ausland, der gerne zu uns kommen möchte.“ Für diese Zielgruppe soll es Info-Abende und ein After-Work geben, bei dem ausführlich zu diesen Themen beraten werden kann.

Und damit neben der Laufkundschaft auch insbesondere die an der Pflege Interessierten den Weg in den Pop-up-Store finden, läuft eine Werbekampagne, die neben Plakaten und Online-Bannern vor allem auf den Social-Media-Kanälen auf das Programm hinweist. Hinzu kommen Guerilla-Marketing-Aktionen wie die Kaffee-Ape, mit der das Klinikum vor dem Shoppingcenter und auf zentralen Plätzen auf sein Angebot aufmerksam macht.

Ellen Panke und Barbara Putzolu
Helios Kliniken
Auf einen Kaffee: Barbara Putzolu (r.) und die Projektbeauftragte Ellen Panke an der Kaffee-Ape, mit der das Klinikum für sich wirbt.

Neben dem Job-Recruiting und der Pflegeausbildung gehören auch medizinische Themen wie Prävention, Diagnostik und Behandlung zum Store-Programm. In Woche eins etwa stand die Kardiologie im Mittelpunkt. Denn auch Gesundheitsinteressierte, Patienten und Laufkunden sollen im Store „einen Raum für Begegnung und Austausch außerhalb der Klinik“ finden, erklärt Klinikgeschäftsführer Christian Weitermann.

Gleichzeitig sei die ungewöhnliche Dependance im Einkaufszentrum auch für die eigenen Mitarbeitenden gedacht, sagt Barbara Putzolu. Das Klinikum nutzt den Store ebenso für interne Veranstaltungen – für Teamsitzungen zum Beispiel, für Fort- und Weiterbildungen oder After-Work-Events.

Unser Wohnzimmer in der City.

„Hier haben unsere Beschäftigten außerhalb des Klinikums einen schicken und modernen Raum, in dem sie sich voll und ganz auf sich und das Team konzentrieren können“, sagt Putzolu, die auch die nächste Sitzung mit den Stationsleitungen dort geplant hat. Die Location ist nur wenige Kilometer vom „Behring“ entfernt, 20 Minuten braucht man mit der S-Bahn, 15 mit dem Auto. Putzolu, die selbst mehrmals pro Woche im Store ist, nennt sie „unser Wohnzimmer in der City“.

Angelegt ist das Konzept zunächst auf drei Monate. Aber schon jetzt werde über eine Verlängerung verhandelt, sagt die Pflegedirektorin. Das Team, das die Idee umsetzt, sieht sich selbst auf einer Art Reise, sammelt Erfahrungen mit neuen Formaten, wertet Feedback aus, schaut, was ankommt. Klar ist allerdings auch, dass der Store keine Dauereinrichtung sein wird: „Er soll schon ein wenig exklusiv bleiben“, betont Putzolu, „damit er seinen Reiz behält und kein Gewöhnungseffekt eintritt.“

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Mit außergewöhnlichen Recruiting-Events hat das Behring-Team durchaus schon einige Erfahrung. Da wird mit der besagten markanten Kaffee-Ape auf das Klinikum aufmerksam gemacht, es fanden Speed-Datings statt oder größere Events wie die Parkhaus-Party und das Oktoberfest für Pflegende. Dabei werden Werbeaktion, Bewerber-Event und Feier für die Beschäftigten bewusst kombiniert. „Jobinteressierte haben die Chance, in einer lockeren Atmosphäre direkt die möglichen Kollegen von morgen kennenzulernen“, sagt Putzolu, „und gleichzeitig ist die Veranstaltung ein Dankeschön an unsere Mitarbeitenden.“

Wir bekommen immer mehr Zuspruch.

Auch in seinem Pop-up-Store erlebt das Team derzeit wieder nahezu täglich Unerwartetes. Kürzlich etwa sei eine Kollegin von einer Schulvertreterin gefragt worden, „ob wir dort nicht am Zukunftstag teilnehmen möchten“, erzählt Putzolu. Genau so gefällt ihr das, nicht nur, weil sie schon oft vergeblich versucht haben, gerade mit Schulen in Kontakt zu treten. „Jetzt kommen die Schulen sozusagen auf uns zu“, freut sich die Pflegedirektorin. In Gedanken hat sie schon eine Veranstaltung mit Schulklassen im Store organisiert, wo sie den Schülern dann interaktiv den Pflegeberuf näher bringen werden.

Mittlerweile läuft die dritte Store-Woche, und Putzolu sieht sich bestätigt: „Wir bekommen immer mehr Zuspruch – und das gerade auch in den Bereichen, die uns so wichtig waren, weil sie für die Nachwuchssicherung relevant sind.“

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