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Universitätsklinikum WürzburgDas UKW-Rezept für 240 neue Pflegekräfte in einem Jahr

Sie kommen aus der Elternzeit, studieren oder sind Rentner – die neuen Pflegekräfte des Universitätsklinikums Würzburg. Mehr als 240 hat das Haus in zwölf Monaten angeworben – mit einem konsequenten Ansatz.

Flex-Team UKW
Stefan Dreising/UKW
Maxi Huth, Franka Bolz und Manuela Müller (v.l.) haben sich in diesem Jahr für „FLEX4UKW“ entschieden.

In den Pflegedirektionen der deutschen Krankenhäuser dürften sie ihn beneiden. Wenn Marcus Huppertz, seines Zeichens Pflegedirektor des Universitätsklinikums Würzburg (UKW), von „FLEX4UKW“ erzählt, erzählt er eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte. Deren Verlauf habe seine Erwartungen deutlich übertroffen, sagt Huppertz. Kein Wunder, das Projekt hat dem UKW nach dessen Angaben innerhalb eines Jahres mehr als 240 neue Mitarbeitende im Pflegebereich beschert. Das entspreche rund 156 Vollkräften, erklären die Verantwortlichen.

Sag uns, wann und wie Du arbeiten willst.

Bei der Zahl 240 geht es um alle bislang unterschriebenen Verträge, heißt es in Würzburg auf Nachfrage von kma. Viele Pflegekräfte arbeiten bereits im Haus, andere werden in den kommenden Monaten antreten. Insgesamt beschäftigt das Uniklinikum in der Pflege rund 1900 „Köpfe“.

Bei dem internen Pool für das Ausfallmanagement gilt der Ansatz: „Sag uns, wann und wie Du arbeiten willst.“ Wer sich für das Projekt entscheidet, kann seinen Dienstplan frei gestalten und den eigenen Arbeitsumfang individuell bestimmen. Zudem können die Mitarbeitenden aus elf inhaltlichen Clustern wählen, zum Beispiel Onkologie oder Operative Medizin.

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Dort kommen sie dann zum Einsatz, wenn es Personalausfälle gibt. So könne das „Einspringen“ aus den festen Stationsteams spürbar reduziert werden, sagt Huppertz. Ein extra dafür gebildetes Flexbüro mit inzwischen vier Beschäftigten organisiert dieses Ausfallmanagement.

Der Großteil sind neue Beschäftigte

Mit dem Konzept habe das UKW zum größten Teil neue Kräfte gewonnen, wird betont. Rund 20 Beschäftigte seien intern von ihren festen Stationen in den Pool gewechselt, die übrigen kommen von außen ins Haus oder kehren zurück. Zu ihnen zählen beispielsweise Pflegekräfte, die nach einer Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen und ohne die Flexibilität des Pools möglicherweise viel länger oder gar nicht mehr in der Pflege gearbeitet hätten. Hinzu kommen Studierende und Rentner mit der nötigen Berufsausbildung, die sich im Flex-Team jetzt etwas hinzuverdienen. Vergütet wird nach den im Haus üblichen Tarifen.

Marcus Huppertz
Daniel Peter/UKW
Marcus Huppertz ist Pflegedirektor des Universitätsklinikums Würzburg.

Für Marcus Huppertz zahlt sich die neue Flexibilität mehrfach aus. So überzeuge der Projektansatz nicht nur neue Pflegekräfte, sondern biete auch zusätzliche Möglichkeiten für das Stammpersonal, das sonst eventuell über kurz oder lang abgesprungen wäre, sagt Huppertz: „Mit dem Modell konnten wir auch diese Kolleginnen und Kollegen an uns binden.“ Für den Pool gilt bislang keine Stellenbegrenzung, deshalb werde dafür auch weiter rekrutiert. Gleichzeitig gelte es jetzt, die gründliche Einarbeitung für die verschiedenen Cluster zusammen mit den festen Teams noch zu verstetigen.

So kann ich mich morgens um meine beiden Kinder kümmern und bin mittags wieder zuhause.

Manuela Müller ist eine von denen, die nach ihrer Elternzeit im Juni ins Flex-Team gewechselt sind. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet an drei Tagen in der Woche von 8 bis 13 Uhr, dazu ein Wochenende im Monat im Cluster „Operative Medizin“. „So kann ich mich morgens um meine beiden Kinder kümmern und bin mittags wieder zuhause“, sagt sie: „Das hätte ich sonst so nicht geschafft.“

Flexbüro-Team UKW
Lena Ossiander/UKW
Im Team des Flex-Büros am UKW laufen die Fäden zusammen: Delia Schumacher, Cashanna Schöller, Anke Kaiser und Patrick Hetzer (v.l.).

Maxi Huth und Franka Bolz bewarben sich von außerhalb für das UKW-Projekt. Bolz ist medizinische Fachangestellte und arbeitete zuvor in einer Arztpraxis. Jetzt wird sie im Cluster „Ambulanzen“ eingesetzt und ist zufrieden: „Die Arbeit ist vielseitig, das war für mich wichtig.“ Altenpflegerin Huth startete schon im Februar 2023 im UKW. „Mein Wunsch war es unbedingt, im Cluster Onkologie zu arbeiten“, sagt sie. Die Einarbeitung und die Zusammenarbeit mit den festen Teams seien „einfach toll“. Ihr nächstes Ziel? „Eine Fachweiterbildung“, sagt Huth – und Marcus Huppertz wird es gerne hören.

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