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ArbeitszeitmodellVier-Tage-Woche im OP? Klinikum Fürth startet Test

OP-Beschäftigte im Klinikum Fürth haben neuerdings die Wahl. Testweise können sie auf die Vier-Tage-Woche umsteigen. Die Verantwortlichen versprechen sich nicht nur zufriedenere Beschäftigte, sondern auch eine bessere Versorgung.

OP-Saal
romaset/stock.adobe.com
Symbolfoto

Gefühlt tauchen sie derzeit mindestens im Wochentakt auf: ungewöhnliche Arbeitszeitmodelle in deutschen Kliniken. Das neueste Pilotprojekt vermeldet das Klinikum Fürth: Dort wird jetzt die Vier-Tage-Woche im OP getestet – sechs Monate lang.

Was in anderen Branchen und mittlerweile auch in diversen Kliniken außerhalb des OPs schon etabliert ist, sei im Operationssaal noch ein Novum, heißt es aus Fürth: „Laut unserer Recherche sind wir deutschlandweit die erste Klinik, die dieses Arbeitszeitmodell im OP wagt“, sagt Prof. Dr. Christoph Raspé, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.

Durch die geplant längeren Arbeitszeiten an vier Tagen können wir die Belastungsspitzen und damit auch Überstunden reduzieren.

Für den stellvertretenden Ärztlichen Direktor des 771-Betten-Hauses ist die Vier-Tage-Woche insbesondere für die Tätigkeit in einem OP prädestiniert. Vor allem werktags, so der Chefarzt, komme es in der Kernarbeitszeit von 7.30 Uhr bis 15 Uhr zu einer extrem hohen Arbeitsbelastung durch geplante OPs, ungeplant längere OP-Zeiten, zusätzliche Notfälle oder dringliche Eingriffe. Das sei mit Überstunden für die Mitarbeitenden verbunden. „Durch die im Rahmen des neuen Arbeitszeitmodells geplant längeren Arbeitszeiten an vier Tagen können wir die Belastungsspitzen und damit auch Überstunden reduzieren“, ist Raspé überzeugt.

Sechs statt drei freie Tagen pro Woche

Für die Mitarbeitenden führe die Vier-Tage-Woche zu einer deutlich besseren Work-Life-Balance. Waren vorher elf Dienste in 14 Tagen zu besetzen, werden es zukünftig nur acht bis neun Dienste in 14 Tagen sein, erklärt Raspé. Demnach hätten die OP-Beschäftigten anstatt drei freien Tagen in zwei Wochen künftig sechs Tage frei. Zudem erhöhe die Vier-Tage-Woche auch die Patientensicherheit: Weniger Personalwechsel und -übergaben führten zu einer besseren Versorgungsqualität.

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Entwickelt wurde das neue Arbeitszeitmodell unter Berücksichtigung der arbeitsrechtlichen Vorgaben von im OP tätigen Pflegekräften zusammen mit dem Personalrat und den zuständigen Führungskräften, teilt das Klinikum mit. „Unsere Mitarbeitenden haben die Wahl, ob sie die Vier-Tage-Woche ausprobieren oder bei der klassischen Fünf-Tage-Woche bleiben möchten“, erklärt Sergej Schlündt, der Leiter der OP- und Anästhesiepflege am Klinikum. Alle anderen Arbeitszeitmodelle, wie Teilzeitmodelle oder „Kita“-Dienste mit verkürzten Arbeitszeiten, würden auch weiterhin angeboten.

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