
Hans-Jochen Heinze, ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg, erklärte am Freitag, dass Ende November eine anonyme Anzeige eingegangen sei, in der auf die mangelnde Qualität von Befunden hingewiesen worden sei. Um maximale Aufklärung zu leisten, werde nun eine Vielzahl von Befunden überprüft. Es soll sich um etwa 6000 handeln. Einem leitenden Mitarbeiter der Pathologie wurde Heinze zufolge gekündigt. Als erstes hatte die „Magdeburger Volksstimme“ online berichtet.
Heinze zufolge wurde bislang eine einstellige Zahl von Fehlbefunden entdeckt, bei denen den Patienten ein Nachteil entstanden sein soll. Als Beispiel nannte er einen Tumor, der zwar erkannt worden sei, allerdings falsch. Die Konsequenz sei eine nicht adäquate Therapie gewesen. Der „Magdeburger Volksstimme“ zufolge hat es bislang keine Todesfälle gegeben als Folge aus den Fehlbefunden. Das Ergebnis der Überprüfungen erwartet Heinze binnen zwei bis drei Wochen.
Die Linke im Landtag forderte Aufklärung, welche Kontrollmechanismen am Pathologischen Institut versagt hätten, so dass es zu den Vorfällen habe kommen können. Zudem stehe die Frage im Raum, wie jetzt Beweise gesichert werden könnten, um mögliche zivilrechtliche Ansprüche von Betroffenen und Hinterbliebenen nicht zu gefährden. Die Universtitätsklinik müsse schnellstmöglich einen Ansprechpartner organisieren, an den sich Betroffene wenden könnten. Der Wirtschaftsausschuss des Landtages solle sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.





Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen