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InfektionspräventionMedizintechnik im Hygiene-Brennpunkt

Darüber hinaus setzen moderne Gerätekonzepte die Anforderungen der Hygiene bereits in der Neuentwicklung um. Der Maßgabe des „Hygienic Design“ folgend, werden Medizingeräte mit abgerundeten Kanten und minimierten Überhängen versehen, um sie einfacher aufbereiten zu können. Gerätekabel werden am Rand in Schächten gesammelt und über dem Boden geführt, damit sie nicht mit Verunreinigungen in Kontakt kommen. Bei seiner neuesten Generation von Beatmungsgeräten verwendet Dräger zudem Glas-Touchscreens als fast nahtlose Bildschirme, die sich effektiv flächendesinfizieren lassen.

Weitergehende Ideen verbinden IT und Medizintechnik, um etwa die Versorgung von Patienten in Isolationsbereichen zu ermöglichen. Solche Möglichkeiten bietet die Lösung für herstellerübergreifende Interoperabilität von Medizingeräten des neuen ISO/IEEE 11073-SDC Standards. Das nicht-proprietäre Protokoll Service-Oriented Device Connectivity (SDC) lässt verschiedene Geräte untereinander Daten austauschen und auf einem beliebigen Bildschirm anzeigen. Es ist kompatibel zu Klinikstandards wie HL7 oder FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) und integriert somit notwendige Datenbankabfragen. Auch bei der Behandlung infektiöser Patienten könnte die interoperable Lösung künftig eine stärkere Rolle spielen. Dies unterstreichen erfolgreiche Tests des Fernsteuerns von Beatmungsgeräten. Bereits 2014 simulierten Mediziner und Wissenschaftler die Behandlung eines Ebola-Infizierten im Weißen Haus, Washington, indem das Beatmungsgerät per Fernbedienung aus einem Vorraum des Behandlungszimmers heraus gesteuert wurde.

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