
Seit mittlerweile zwei Jahren wirbt die Unimedizin Greifswald (UMG) mit dem Slogan „Nachhaltig in eine gesunde Zukunft“ dafür, in jeder Hinsicht nachhaltiger zu arbeiten. Da passt es ins Bild, dass der Maximalversorger jetzt sämtliche Narkosegeräte auf Passivfilterung umgestellt hat. „Das Engagement der Kolleginnen und Kollegen in der Anästhesie ist vorbildlich“, lobt Prof. Uwe Reuter, der Ärztliche Vorstand der UMG.
Durch die Umstellung verringerten sich der Ausstoß der klimaschädlichen Narkosegase und der Stromverbrauch erheblich, heißt es in einer Mitteilung. Bisher wurde die Atemluft lediglich abgesaugt und ungefiltert in die Außenluft abgegeben. Dadurch gelangten alle Narkosegase in die Atmosphäre. Jetzt werde die ausgeatmete Luft direkt durch einen Aktivkohle-Filter gereinigt.
Erhebliche Teile können erneut verwendet werden
Das hat der UMG zufolge drei Vorteile: Erstens enthält die Abluft, die nach draußen gelangt, keine klimaschädlichen Narkosegase mehr. Zweitens binden die Filter das Gas, und durch Wiederaufarbeitung können erhebliche Teile der Gase erneut verwendet werden. Dadurch sinkt der Gesamtbedarf, und die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung können vermieden werden. Drittens entfällt die Luft-Absaugung, was den Stromverbrauch deutlich senkt.
Bereits vor zwei Jahren haben wir das klimaschädlichste Narkosegas abgeschafft.
Der Maximalversorger hat jetzt sämtliche 32 Geräte umgerüstet, sowohl in den 19 Operationssälen als auch in Außenbereichen wie dem CT oder der Angiographie. „Damit gehen wir im OP-Bereich den zweiten großen Schritt“, erklärt Prof. Klaus Hahnenkamp, der Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin: „Bereits vor zwei Jahren haben wir das klimaschädlichste Narkosegas abgeschafft.“
Vor der Komplett-Umrüstung auf passive Narkosegasfilterung hatte es im Spätsommer des vergangenen Jahres eine Pilotphase bei zwei Geräten gegeben. „Wir haben die Mitarbeitenden anschließend befragt“, sagt Oberarzt Dr. Sebastian Gibb, einer der Initiatoren des Engagements im OP-Bereich: „Uns wurde eine hohe Zufriedenheit mit dem System gespiegelt.“ Im Alltag habe es für die Kollegen keine Unterschiede in den gewohnten Abläufen gegeben.
In einigen Wochen, so die UMG, werde die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erneut gemessen, und parallel werde die Filtereffizienz dauerhaft überprüft. „Eine wissenschaftliche Begleitung ist an einer Unimedizin selbstverständlich“, betont Gibb und fügt hinzu: „Den möglichst umweltverträglichen Umgang mit Narkosegasen, mit Filtern und deren Wiederaufarbeitung haben wir mittlerweile auch in die Lehre integriert. Damit wirkt unser Engagement tatsächlich nachhaltig.“







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