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PflegekompetenzgesetzLauterbach und der „Quantensprung“ für die Pflege

So viel Zustimmung ist selten. Karl Lauterbach will den Pflegeberuf durch zusätzliche Kompetenzen attraktiver machen – und punktet mit seinem Pflegekompetenzgesetz. Pflegerat und Ärzteschaft loben dessen Eckpunkte.

Krankenpflege
satyrenko/stock.adobe.com
Symbolfoto

Das Vorhaben von Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD), den Pflegekräften mehr Rechte und Kompetenzen einzuräumen, stößt bei Ärzten und Pflegenden gleichermaßen auf Unterstützung. Das versicherten beide Seiten am 19. Dezember 2023 nach einem Spitzentreffen in Berlin. Dabei hatte Lauterbach die Eckpunkte eines Pflegekompetenzgesetzes vorgestellt.

Die Notwendigkeit stehe nicht in Frage, betonte Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt. Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, sprach von einem „Quantensprung zur Aufwertung des Pflegeberufs“. Lauterbach kündigte an, bereits „in den nächsten Wochen“ einen Gesetzentwurf vorzulegen, der bis zum Sommer 2024 vom Kabinett beschlossen werden soll.

Damit sparen wir unglaublich viel Ressourcen.

Dem Eckpunktepapier zufolge ist unter anderem vorgesehen, dass Pflegekräfte – je nach ihrem Ausbildungsstand – mehr Verantwortung bei der Wundversorgung übernehmen und pflegerische Leistungen, Hilfsmittel oder sogar bestimmte Arzneien eigenständig verschreiben dürfen. Dadurch soll verhindert werden, dass etwa für einen Blasenkatheter oder ein spezielles Krankenbett erst die Verschreibung eines Arztes abgewartet werden muss.

Beruf soll attraktiver werden

„Damit sparen wir unglaublich viel Ressourcen“, sagte Vogler. Jeder einzelne der Eckpunkte sei ein Schritt in die richtige Richtung. „Beeindruckend ist die neue Haltung des Bundesgesundheitsministeriums zur Pflege“, so Vogler. Obwohl noch Detailfragen zu klären seien und einige Punkte präzisiert werden müssten, „stimmt die inhaltliche Richtung der Eckpunkte für eine höhere Berufsautonomie der Pflegeberufe“. Das mache zuversichtlich für das Jahr 2024.

Ärztepräsident Reinhardt sieht Lauterbachs Vorhaben eher als Entlastung für die Ärzteschaft: Angesichts der demografischen Entwicklung müssten in Zukunft weniger Ärzte eine größere Zahl von Menschen behandeln. Auch der Minister versicherte: „Da geht niemandem etwas verloren.“

Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege soll der Beruf durch die angepeilte Reform attraktiver werden – auch für Arbeitskräfte aus dem Ausland. „Pflege darf weniger als sie kann – das ist ein riesiges Problem“, sagte Lauterbach. „Damit verlieren wir an allen Enden potenzielle Pflegekräfte.“

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