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Über 20 JahrePflege erfolgt heute öfter ambulant und ohne Abschluss

Laut Statistischem Bundesamt: Die Beschäftigungszahlen der ambulanten Pflege sind in 20 Jahren vier Mal stärker gestiegen als die Zahlen des stationären Bereichs. Gleichzeitig hat ein Viertel der Arbeitnehmer keinen Abschluss im Pflegebereich.

Krankenpflege
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Symbolfoto

In ambulanten Pflegediensten arbeiten heute mehr als doppelt so viele Menschen wie vor 20 Jahren. Das berichtete das Statistische Bundesamt am 11. Mai in Wiesbaden. Ende 2021 waren in Deutschland 442 900 Menschen bei ambulanten Diensten beschäftigt - 134 Prozent mehr als Ende 2001. In Pflegeheimen arbeiteten 814 000 Menschen - 71 Prozent mehr als vor 20 Jahren. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die von ambulanten Diensten zu Hause versorgt werden, ist binnen 20 Jahren um 141 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der vollstationär Betreuten nur um 31 Prozent. Die Zahl der teilstationär versorgten Pflegebedürftigen hat sich unterdessen verzehnfacht.

Viele der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen haben andere Berufe erlernt - oder gar keinen Berufsabschluss erworben.

„Viele der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen haben andere Berufe erlernt - oder gar keinen Berufsabschluss erworben“, berichteten die Statistiker aus Wiesbaden. In ambulanten Pflegeeinrichtungen haben 26 Prozent der Beschäftigten einen anderen Berufsabschluss, 11 Prozent des Personals haben überhaupt keinen Abschluss. In Pflegeeinrichtungen haben 25,6 Prozent einen anderen Berufsabschluss und 13,5 Prozent gar keinen.

Auch bei hohen Pflegegraden wird oft zu Hause betreut

Von den bundesweit knapp 4,96 Millionen Menschen, die Ende 2021 pflegebedürftig waren, wurde nur rund ein Sechstel vollstationär gepflegt, fünf von sechs Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Bei 1,05 Millionen halfen ambulante Pflegedienste. „Während die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt zunimmt, sinkt der Anteil derer, die vollstationär in Pflegeheimen versorgt werden“, fasste das Statistische Bundesamt zusammen. Viele Pflegekräfte arbeiten zudem in Teilzeit. Bei den ambulanten Diensten waren es zuletzt 68 Prozent, in Pflegeheimen 63 Prozent. Gut zwei Drittel der Pflegedienste werden von privaten Trägern betrieben. Ein knappes Drittel ist in der Hand freigemeinnütziger Träger.

Während die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt zunimmt, sinkt der Anteil derer, die vollstationär in Pflegeheimen versorgt werden.

„Mit steigendem Pflegegrad wächst der Anteil der Pflegebedürftigen, die stationär versorgt werden“, so das Statistische Bundesamt. Ende 2021 hatten knapp die Hälfte der vollstationär untergebrachten Menschen Pflegegrad 4 oder 5. Bei ambulanten Diensten waren das nur 16,5 Prozent. Allerdings werden auch Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen zu Hause betreut: Selbst unter denjenigen, die den höchsten Pflegegrad 5 hatten, wurden 2021 noch 51,4 Prozent zu Hause versorgt.

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