Bielefeld, Stuttgart, Aschaffenburg - Die Liste der Kliniken, die in Sachen Personalpolitik in der Pflege neue Wege beschreiten, wird länger. Nach E-Autos bei Ameos Nord und dem Krankenhaus Aschaffenburg-Alzenau kommt am Klinikum Bielefeld jetzt die Vier-Tage-Woche. Das Pilotprojekt beginnt zum 1. Juli und gilt erstmal für alle Vollzeit-Pflegekräfte einer Station am Standort Bielefeld - Rosenhöhe. Planmäßig sollen danach auch eine medizinische und eine chirurgische Station mitmachen.

Pflegekräfte sind unverzichtbar für eine gute Patientenversorgung. Wir setzen uns dafür ein, dass sie unter optimalen Arbeitsbedingungen arbeiten können.

Im Gegensatz zu den benannten Projekten – in Stuttgart, Aschaffenburg oder bei Ameos Nord – soll der Pilot in Bielefeld vor allem den Bestandskräften dienen. Michael Ackermann, Geschäftsführer des Klinikums, betont: „Pflegekräfte sind unverzichtbar für eine gute Patientenversorgung. Wir setzen uns dafür ein, dass sie unter optimalen Arbeitsbedingungen arbeiten können. Das Pilotprojekt Vier-Tage-Arbeitswoche soll dazu beitragen, die Arbeitsplätze attraktiver zu machen und die Pflegekräfte zu entlasten.“

Freie Tage verdoppeln sich

Zur Umsetzung der Vier-Tage-Woche wird die Dauer der Früh-, Spät- und Nachschichten auf neun Stunden festgelegt. Das entspricht dann einer tariflichen Vollzeitstelle. Pro zwei Wochen ergeben sich damit acht statt der früher elf Dienste. Die Anzahl der freien Tage pro zwei Wochen steigt so von drei auf sechs. Damit ermöglicht das Klinikum Bielefeld seinem Pflegepersonal Vollzeit zu arbeiten – und ein Vollzeit Gehalt zu beziehen – ohne fünf volle Tage pro Woche arbeiten zu müssen.

Dieser Umbruch in der Work-Life-Balance soll langfristig auch mehr Pflegekräfte ans Klinikum ziehen. „Wir sind überzeugt, dass der Pilotversuch der 4-Tage-Arbeitswoche ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Arbeitsplatzgestaltung und damit auch einer besseren Patientenversorgung ist“, so Timo Jost, stellvertretender Direktor für Pflege- und klinisches Prozessmanagement am Klinikum Bielefeld. Bewerben können sich für das Pilotprojekt sowohl Bestandskräfte als auch neue Mitarbeitende.