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Gröhe eröffnet zweitägige VeranstaltungBMC-Kongress diskutiert über innovative Ideen für die Versorgungspraxis

Der Jahreskongress des Bundesverbandes Managed Care e. V. (BMC) stand unter dem Motto "Versorgung gestalten". An dem zweitägigen Fachkongress in Berlin nahmen neben vielen Experten der Gesundheitswirtschaft auch Prominente teil, darunter Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und TV-Star Eckart von Hirschhausen. 

Foto: BMC
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) eröffnet den BMC-Kongress 2017.

Der Bundesgesundheitsminister eröffnete die traditionsreiche Veranstaltung im Berliner Langenbeck-Virchow-Haus. Im Eröffnungsplenum waren sich Gröhe, Hirschhausen - der Arzt ist auch Gründer der Stiftung "Humor hilft" - und BMC-Vorstandsvorsitzender Volker Amelung schnell bei Forderungen zur Verbesserung der Versorgungspraxis einig. Dazu zählten unter anderem grundlegende Aspekte wie eine verständliche Aufbereitung von Gesundheitsinformationen, den Abbau von Fehlanreizen im Gesundheitswesen und die Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe zu stärken. 

 "Über 54 Prozent der Deutschen sind nicht in der Lage, Informationen der Ärzte und Apotheker zu verstehen", betonte Hermann Gröhe gleich zu Beginn seiner Eröffnungsrede und forderte daher, dass auch Fähigkeiten jenseits des konkreten medizinischen Fachwissens in den Gesundheitsberufen eine Rolle spielen müssen, wie etwa mehr Verständlichkeit im Arzt-Patienten-Gespräch. Spezialisierung dürfe nicht dazu führen, dass der Patient im Behandlungsverlauf aus den Augen verloren werde, denn medizinische Behandlung sei immer "Mannschaftsleistung statt Einzelleistung". Um die Vernetzung zwischen den verschiedenen Versorgungsbereichen zu fördern, seien neue Gesetze auf den Weg gebracht worden. Zudem werden über den Innovationsfonds zukunftsweisende Projekte gefördert, mit denen sektorübergreifende Versorgungformen zur Verbesserung der Patientenversorgung erprobt werden.

"Was bedeutet Managed Care?"

Von Hirschhausen und Amelung genügte dies noch nicht. "Making the healthier choice the easier choice" - dies sollte Ziel im deutschen Gesundheitswesen sein, so Hirschhausen. Managed Care klingt gut, aber was bedeutet das eigentlich? "Wir müssen anfangen, uns auch unbequeme Fragen zu stellen: Wer managed Wissen? Wer managed Vertrauen? Wer managed Motivation?" Geringe Gesundheitskompetenz gehe auch immer einher mit geringerer Lebenserwartung und diejenigen, die Information und Vorsorge am wenigsten in Anspruch nähmen, benötigten solche am dringendsten. Aber gerade das Vertrauen in die Arzt-Patienten-Beziehung sei vielfach durch wirtschaftliche Interessen der Leistungserbringer gestört. "

Der BMC hat deshalb in seinen jüngst veröffentlichten gesundheitspolitischen Impulsen zur Bundestagswahl 2017 detaillierte Forderungen aufgestellt. Volker Amelung fasst diese zusammen: "Fehlanreize abbauen, Transparenz und Verfügungsgewalt über Daten in Patientenhand legen, gemeinsame Ausbildungsmodelle schaffen, die Krankenkassen zur Transparenz über ihre Ergebnisse verpflichten und einen Fast-Track-Zugang für digitale Innovationen schaffen".

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