
Das Land Brandenburg erhält 460 Millionen Euro aus dem Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur und Klimaneutralität – und setzt diese Mittel gezielt für den Ausbau der Gesundheitsversorgung ein. Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) hat die Pläne am 10. September im Gesundheitsausschuss des Landtages vorgestellt.
„Das sind Investitionen, die direkt bei den Menschen ankommen“, betonte Müller. Mit den Bundesmitteln sollen insbesondere ambulante Basis- und Notfallstrukturen aufgebaut und gesichert werden – ein Bereich, für den bislang keine passenden Förderinstrumente zur Verfügung standen.
Fokus auf ländliche Versorgung und sektorenübergreifende Strukturen
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der wohnortnahen medizinischen Versorgung, insbesondere in ländlichen Regionen. Geplant ist der Aufbau von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und Polikliniken, in denen Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen kooperativ zusammenarbeiten.
Ziel ist eine engere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung: Während die Grundversorgung vor Ort gesichert bleibt, sollen komplexe Eingriffe in spezialisierten Kliniken erfolgen.
Es wird keinen Umbau einer stationären Leistung ohne Alternativangebot geben.
Ein konkretes Beispiel ist Wittstock/Dosse im Landkreis Prignitz. Dort soll eine verlässliche Versorgungsalternative entstehen. Dort gibt es massive Proteste, da das Krankenhaus zum Ende des Jahres schließen soll. Erst neulich wurden 20.000 Unterschriften aus der Bevölkerung gesammelt und an den Landtag übergeben, mit dem Ziel die Klinik zu erhalten. „Es wird keinen Umbau einer stationären Leistung ohne Alternativangebot geben“, stellte Müller daraufhin klar.
Zeitnah sollen Versorgungsalternativen in Wittstock unter Beteiligung der Gesundheitsministeriums erläutert werden, heißt es in einer Mitteilung. Denkbar seien allgemeinmedizinische, internistische oder kardiologische Poliklinik-Angebote. Die Notfallversorgung am Standort Wittstock soll ebenfalls erhalten bleiben.
Modernisierung mit Weitblick
Die zusätzlichen Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes sollen gezielt in den Aufbau moderner Versorgungsstrukturen investiert werden. Die Landesregierung verfolgt das Ziel, alle Krankenhausstandorte als regionale Gesundheitszentren zu erhalten. Damit soll sichergestellt werden, dass Patientinnen und Patienten in allen Teilen des Landes „gut, sicher und rechtzeitig“ medizinisch versorgt werden.








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