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Mehr als InzidenzDKG will Indikatoren-Mix für prognostizierte Covid-Entwicklung

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) plädiert für einen neuen Mix aus verschiedenen Indikatoren, um angesichts des Impffortschritts die Corona-Pandemie besser einschätzen zu können. Die bisher maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz ist dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren.

Virus
Parilov/stock.adobe.com
Symbolfoto

Dem DKG-Konzept zufolge benötigt Deutschland einen Indikatorenmix, um das Covid-19 Infektionsgeschehen einzuschätzen, die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems zu beurteilen und politische Maßnahmen planen und festlegen zu können. Neben der Inzidenz, die auch weiterhin eine wesentliche Rolle spielen soll, fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft weitere konkrete Kennzahlen zur Beurteilung der Pandemie.

„Dazu gehören die Hospitalisierungsrate, eine altersstratifizierte Impfquote, die Belegung von Intensivkapazitäten, die Positivrate an Tests und die Steigerungsquoten, sowohl der Inzidenz als auch der Hospitalisierungsraten, sagt der DGK-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß.

Aus DKG-Sicht sei es zwingend erforderlich, diese Kennzahlen transparent und öffentlich darzustellen, um die notwendige Akzeptanz für bevorstehende politische Entscheidungen zu erreichen. Allein die Inzidenz noch als Maßgabe dafür zu nehmen, wann Beschränkungen von Grundrechten im Herbst erfolgen könnten, ist absolut nicht mehr ausreichend“, betont Gaß.

Daten liegen vor, werden aber nicht veröffentlicht

Alle von der DKG vorgeschlagenen Kennzahlen lägen bereits vor, würden aber bisher nicht transparent zugänglich gemacht und in einem Zusammenhang öffentlich dargestellt. Die Kliniken meldeten nach Infektionsschutzgesetz alle notwendigen Daten zur Lage in den Krankenhäusern, erklärt Gaß. Über die Gesundheitsämter erhalte das RKI von den Krankenhäusern alle Daten zur Krankenhausaufnahme, nicht nur die Zahl der Neuaufnahmen, sondern auch Alter und Impfstatus der Covid-Patienten. Diese Daten würden aber bisher nicht veröffentlicht.

„Die Veröffentlichung der von uns vorgeschlagenen Kennzahlen schafft Akzeptanz und begründet zukünftige Entscheidungen der Politik, betont Gaß. Den Bürgern wäre es dann möglich, anhand der öffentlich zugänglichen Daten die politischen Entscheidungen besser nachvollziehen und einordnen zu können“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dringt schon seit längerem darauf, dass zur Einschätzung der Lage auch andere Kennzahlen als die Inzidenz berücksichtig werden. Aus Sicht des Robert Koch-Instituts bleibt diese Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner und Woche aber der wichtigste Frühwarnwert.

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