Die technischen Möglichkeiten des Genome-Editings werfen komplexe und grundlegende ethische Fragen auf, besonders dann, wenn sie eingesetzt werden um Veränderungen der menschlichen Keimbahn vorzunehmen. In jüngster Zeit ist die Forschung auf diesem sensiblen Gebiet in manchen Staaten enorm schnell vorangetrieben worden. Es ist die Auffassung des Ethikrats, dass hierbei nicht nur nationale Interessen, sondern die der gesamten Menschheit berührt werden. Aus diesem Grund bedarf es einer weitgespannten Diskussion und einer gegebenenfalls internationalen Regulierung. 

Das langfristige Ziel des Einsatzes von Genome-Editing in der menschlichen Keimbahn besteht darin, Embryonen zu therapeutischen Zwecken genetisch zu verändern und somit Erkrankungsursachen zu beseitigen. Diese Veränderungen werden auch an potenzielle Nachkommen weitergegeben. Die Tragweite derartiger genetischer Manipulationen beim Menschen sei erheblich, so der Rat. 

In seiner Empfehlung nennt der Deutsche Ethikrat einige der zahlreichen noch offenen Fragen und möglichen Konsequenzen systemtischer Genmanipulationen beim Menschen. Des Weiteren werden politische Institutionen dazu aufgefroget, parallel zu den Diskursbemühungen seitens der Wissenschaftsgemeinschaft, das Thema differenziert und intensiv zu behandeln. Hierzu sollte auf der Ebene der Vereinten Nationen eine vorbereitende internationale Konferenz durchgeführt werden, die global verbindliche Regularien trifft.

Der komplette Wortlaut der Ad-hoc-Empfehlung findet sich unter ots.de/tEbnd.