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KrankenhausversorgungGassen fordert Diskussion mit Augenmaß

In der Debatte um die bundesweite Optimierung der Versorgung in Krankenhäusern hat sich KBV-Chef Andreas Gassen zu Wort gemeldet.

Andreas Gassen plädiert dafür, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit der KBV in einen Dialog zu bringen, um die Versorgung der Patienten zu sichern. „Wir müssen gemeinsam für gute Rahmenbedingungen sorgen. Wie die gemeinsame Sicherstellung der ambulanten und stationären Versorgung vor Ort am besten gelingen kann, wissen Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenhäuser am besten.“ Er nimmt auch Bezug auf ein in der vergangenen Woche veröffentlichtes Thesenpapier der Nationalen Akademie der Wissenschaften, laut dem von den über 1.600 Kliniken bundesweit 330 ausreichen, um die Sicherstellung der Patientenversorgung zu garantieren. Der KBV-Chef dazu: „Die Vorschläge der Akademie sind aus meiner Sicht zu radikal. Ich glaube auch, dass der Vergleich mit einem Land wie Dänemark nur schwer möglich ist, wie es die Wissenschaftler getan haben. Denn dort gibt es keine freie Wahl des Arztes oder Krankenhauses, wie das die Patienten in Deutschland kennen.“  Er verwies auf aktuelle Zahlen des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi), die belegen würden, dass die gegenwärtige Situation unökonomisch ist. Demnach gibt es jedes Jahr etwa 3,4 Millionen sogenannte „ambulant sensitive Krankenhausfälle“. Das sind jene Patienten, die in die Klinik kommen, obwohl ihnen ein niedergelassener Arzt ebenso gut hätte helfen können. Dadurch entstehen laut Gassen im deutschen Gesundheitssystem Kosten von rund 5 Milliarden Euro jährlich. Außerdem fordert der KBV-Chef, die Diskussion um die Schließung von Krankenhäusern mit Augenmaß zu führen: "Wer aber die wesentliche Bedeutung der ambulanten Versorgung durch die Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten verkennt und unkritisch teils überflüssige stationäre Strukturen fördert, beeinträchtigt letztlich die Versorgung unserer Bevölkerung.“

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