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Katholischer Krankenhausverband DeutschlandsKKVD gegen Ausweitung der Pflegepersonaluntergrenzen

Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) und der Deutsche Caritasverband lehnen eine Ausweitung der Pflegepersonaluntergrenzen angesichts der Corona-Pandemie und der kommenden Grippesaison ab.

Krankenpflege
Sudok1/stock.adobe.com
Symbolfoto

„Ausgerechnet im anstehenden Corona-Winter sollen die Pflegepersonaluntergrenzen (PPUG) wieder voll umfänglich in Kraft gesetzt und sogar ausgeweitet werden“, sagte Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des KKVD. Ein Entwurf einer Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit sieht laut KKVD solch eine Ausweitung vor. „Das ist mit Blick auf die in den Wintermonaten absehbare Infektionssaison überhaupt nicht nachvollziehbar, denn zu den steigenden COVID-19-Infektionszahlen kommen noch die Grippefälle hinzu. Beides werde auch zu einem Anstieg des Krankenstands beim Klinikpersonal führen“, ergänzte Rümmelin.

Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden die Pflegepersonaluntergenzen ausgesetzt, um den Kliniken eine in der Pandemie notwendige Flexibilität im Personaleinsatz zu ermöglichen. Die bisher noch ausgesetzten PPUGs sollen zum Jahreswechsel nun wieder aktiviert und zusätzliche Untergrenzen in den Bereichen der Inneren Medizin, der allgemeinen Chirurgie sowie der Pädiatrie eingeführt werden. Diese Ausweitung werde laut Rümmelin insbesondere Kliniken der Grund- und Regelversorgung treffen. „Damit verlieren gerade diese Krankenhäuser, die meist die Flächenversorgung in den ländlichen Regionen sicherstellen, dann auch die letzten Reste an Flexibilität bei der Einsatzplanung des Pflegepersonals“, kritisierte die KKVD-Geschäftsführerin den Entwurf.

„Im Sinne wirksamer, passgenauer Verbesserungen in der Pflege muss das Bundesministerium für Gesundheit nun möglichst bald die Pflegepersonaluntergrenzen durch das gemeinsam von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und der Gewerkschaft verdi entwickelte Instrument der Pflegepersonal-Regelung PPR 2.0 ersetzen“, appellierte Rümmelin an die Verantwortlichen. So ließen sich deutlich besser „ganzheitliche, moderne Pflegekonzepte umsetzen, die auch den notwendigen pflegefachlichen Qualifikations-Mix berücksichtigen“.

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