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UmfrageKliniksituation um Corona nur noch finanziell schwierig

Laut einer Umfrage der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) hat sich die Situation der Kliniken um Covid-19 insgesamt entspannt. Zunehmend kritisch entwickelt sich dagegen die finanzielle Situation.

Klinik-Umfrage
Lenetsnikolai/stock.adobe.com
Symbolfoto

Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) präsentiert eine aktuelle Umfrage bei leitenden Ärzten über die Situation der Krankenhäuser unter Covid-19. Es gibt insgesamt eine Entspannung bei der Behandlung von Covid-19 Patienten, aber eine zunehmend kritische Entwicklung der finanziellen Situation. Die Kliniken haben sich auch an der ambulanten Versorgung maßgeblich beteiligt.

82 Prozent der Kliniken sind wieder im Routinebetrieb

Der VLK hat 2406 seiner Mitglieder elektronisch zur derzeitigen Situation der Krankenhäuser unter Covid-19 befragt. 663 haben geantwortet, sodass sich eine Rücklaufquote von 27 Prozent ergibt. Die Umfrage wurde in Kooperation mit dem Institut für Herzinfarktforschung, Ludwigshafen, zwischen dem 18. August 2020 und dem 8. September 2020 durchgeführt.

Gut 78 Prozent der aussagenden Kliniken haben Covid-19 Patienten behandelt, 86 Prozent davon auf der Intensivstation. 82 Prozent der Kliniken haben inzwischen den Routinebetrieb, soweit es die Hygieneschutzmaßnahmen erlauben, weitgehend oder vollständig wieder aufgenommen. 55 Prozent der Krankenhäuser waren zusätzlich relevant, z.B. durch Fieberambulanzen, in die ambulante Versorgung oder Diagnostik von Corona-Patienten involviert. Die Frage nach weiterbestehenden relevanten Mängeln bei der Schutzausrüstung bejahen 16 Prozent. Über Infektionen von Mitarbeitern berichten 52 Prozent. Dennoch halten 88 Prozent die Vorgaben des RKI zu Hygienemaßnahmen in den Kliniken für ausreichend.

60 Prozent sehen finanzielle Situation kritisch

Trotz einer Entlastung durch die Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen und MDK Prüfungen sowie die „Freihaltepauschalen“ als Schutzschirm während der gewollt drastisch reduzierten Belegung der Kliniken bewerten knapp 60 Prozent die finanzielle Situation ihrer Klinik als kritisch. Sie erleben dadurch einen erhöhten wirtschaftlichen Druck auf medizinische Entscheidungen. Um diesen wirtschaftlichen Druck von den Kliniken und den Ärzten zu nehmen, sei den Leitenden Krankenhausärzten zufolge eine Fortsetzung des Schutzschirmes über den 30. September 2020 hinaus nötig, z. B. in der angedachten Möglichkeit eines vorgezogenen Mindererlösausgleichs im Vergleich zu den Einnahmen aus 2019.

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