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Gröhe fördert "washabich.de"Start-up übersetzt Arztsprache für Patienten

Schlechte Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten kostet jedes Jahr zwischen neun und 15 Milliarden Euro, schätzt das Gesundheitsministerium. Deshalb soll jetzt ein Start-up die ärztliche Fachsprache für Patienten verständlicher machen.

Das Unternehmen wird von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gefördert. Auf der Plattform "washabich.de" können sich Patienten mit ihrem ärztlichen Befund melden und bekommen kostenlos eine "Übersetzung" der ärztlichen Aufzeichnungen in eine verständliche Sprache. Mit seinem Arzt "auf Augenhöhe kommunizieren", ist das Motto des vor fünf Jahren von Studenten gegründeten gemeinnützigen Start-ups. Inzwischen seien 28.000 Befunde übersetzt worden, sagt Geschäftsführer Ansgar Jonietz.

"Jetzt weiß ich endlich, was ich meinen Arzt fragen kann", "Jetzt passe ich mehr auf, was ich esse" oder "Jetzt nehme ich meine Tabletten regelmäßig", seien Reaktionen der Patienten gewesen, die eine Übersetzung ihrer Befunde in einer patientenfreundlichen Sprache bekommen hätten, berichtet Jonietz. Auch die Reaktionen der Ärzte seien grundsätzlich positiv. Seit kurzem bietet das Start-up auch für Entlassbriefe aus dem Krankenhaus eine "Übersetzung" an.

Inzwischen gibt das Sozialunternehmen auch "Kommunikationskurse für die Ärzte von morgen". Zudem denken die Unternehmer darüber nach, solche Übersetzungshilfen auch in anderen Sprachen anzubieten, etwa in Türkisch. Als Übersetzer kommen Fachleute auf freiwilliger Basis in Frage: Medizinstudenten ab dem achten Fachsemester, praktizierende Ärzte und Ärzte im Ruhestand, sagt Jonietz. Die "Übersetzungen" seien zwar kostenlos, Spenden aber willkommen.

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