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Bundestagswahl 2017Was die Wahlprogramme zur Gesundheitspolitik sagen

Im Rahmen der Bundestagswahlen im September lohnt sich ein Blick auf die gesundheitspolitischen Ziele der einzelnen Parteien.

Bundestag
Achim Melde/Deutscher Bundestag
Bundestag im Reichstagsgebäude.

Krankenversicherung

CDU/CSU und FDP befürworten weiterhin das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung mit dem Instrument der Zusatzbeiträge zu Lasten der krankenversicherten Beitragszahler. Während SPD, Grüne und Linke sich für die Einführung einer Bürgerversicherung aussprechen. Die SPD plädiert zusätzlich für eine Angleichung der Arzthonorare, um der Bevorzugung von Privatversicherten entgegenzuwirken. 

Ärzte und Kliniken

Die Union will durch eine bessere Vernetzung aller an der Versorgung Beteiligten "eine gute Mannschaftsleistung" machen. Die Kliniken sollen auskömmlich finanziert werden, vor allem durch einen vollen Ausgleich von Tarifsteigerung. Eine gute ärztliche Versorgung im ländlichen Raum soll garantiert sein. Patienten sollen verlässliche Gesundheitsinfos in einem "Nationalen Gesundheitsportal" bekommen. Die SPD verspricht, die Reibungsverluste zwischen Praxen, Kliniken und anderen Gesundheitsanbietern durch eine gemeinsame Planung des Bedarfs zu vermindern. Die Vorbeugung von Krankheiten, Reha und die Hausärzte sollen dabei gestärkt werden.

Die Linken wollen Polikliniken zum Rückgrat der ambulanten Versorgung machen - sie ermöglichten hochwertige, interdisziplinäre Behandlung. Die Grünen wollen mehr Ausbildungsberufe für Ärzte und eine solidere Finanzierung der oft spezialisierten Unikliniken. Die FDP wendet sich gegen feste Budgets für Arzt- und Klinikbehandlungen und will, dass Patienten erfahren, was ihre Behandlung kostet.

Pflege

CDU/CSU wollen dem steigenden Pflegebedarf mit einer "Konzertierten Aktion Pflege" begegnen. Möglichkeiten der Reha zur Erhaltung der Selbstständigkeit sollen stärker genutzt werden. Die SPD verspricht eine Familienarbeitszeit für Pflegende mit Lohnersatzleistung für bis zu drei Monate. Wenn Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit für die Pflege verringern möchten, sollen sie ein Familiengeld für Pflege von 150 Euro monatlich bekommen.

Die Linke will das Pflegepersonal stark aufstocken - und sie möchte eine Pflegevollversicherung, die alle pflegebedingten Leistungen umfasst, ohne Eigenanteile. Die Grünen wollen eine bessere Bezahlung für Pflegende - und plädieren statt für weitere Großeinrichtungen für mehr ambulante Wohn- und Pflegeformen. Die FDP will den Pflegeberuf attraktiver machen, die gemeinsame Ausbildung der Pflegenden verschiedener Richtungen stärken und Bürokratie in der Pflege abbauen.

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