Im Zusammenhang des Mordprozesses um den ehemaligen Krankenpfleger Högel, der zuerst in Oldenburg und danach im Städtischen KlinikumDelmenhorst (heute Josef-Hospital) mehr als 30 Patienten ein lebensgefährliches Herzmittel gespritzt hatte, ermittelt die Staatsanwaltschaft laut Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ inzwischen auch gegen die Klinikverantwortlichen. Aufgrund ihrer Position seien sie demnach zum Handeln verpflichtet gewesen, Aussagen und Indizien belasteten sie schwer. Zudem ermittele die Soko gegen drei Verantwortliche aus dem Klinikum Oldenburg. Sie stehen im Verdacht, bei den Patiententötungen des Krankenpflegers Niels Högel nicht rechtzeitig die Polizei informiert zu haben. Es gehe um jene Verantwortliche, die nicht richtig hingesehen hätten oder nicht zuhörten, wenn sie Hinweise bekommen hätten.
Möglicherweise hätte man deutlich früher einschreiten müssen, räumte auch der Bremer Rechtsanwalt Helmut Pollähne gegenüber dem Nachrichtenmagazin ein, der eine der Beschuldigten aus Delmenhorst vertritt. Jetzt aber gegen einzelne Mitarbeiter den „ungeheuerlichen Vorwurf der vorsätzlichen Patiententötung durch Unterlassen" zu erheben, sei ein durchsichtiges Manöver, so Pollähne weiter. Es gehe vielmehr darum, „die Verjährungsfrist auszuhebeln". Denn die Straftat einer fahrlässigen Tötung sei längst verjährt.


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen