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Weiteres RekordjahrFresenius-Chef Sturm legt hohe Ziele bis 2020 fest

Der Medizinkonzern Fresenius hat sich nach einem weiteren Rekordjahr eine hohe Messlatte gesetzt. Die Ziele für das laufende Jahr sind nach ersten Einschätzungen sogar ehrgeiziger als Experten erwartet hatten. Auch die Prognose bis 2020 hat es in sich.

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Fotolia (Kzenon)
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"Wir wollen in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen", sagte der seit Juni amtierende Unternehmenschef Stephan Sturm, der zuvor Finanzvorstand war. Das laufende Jahr werde mit dem "sehr ambitionierten Ausblick ein Ausnahmejahr" werden. Fresenius rechnet währungsbereinigt mit einem Anstieg des Konzernumsatzes zwischen 15 und 17 Prozent. Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um 17 bis 20 Prozent steigen.

Im Ausblick 2017 und in der neuen Mittelfristplanung ist der Zukauf des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud berücksichtigt. Die Übernahme ist abgeschlossen, der spanische Konzern wird ab Februar konsolidiert.

In den kommenden Jahren will Fresenius weiter zulegen. Der Umsatz soll von 2018 an pro Jahr durchschnittlich um knapp neun Prozent steigen. Im Jahr 2020 soll der Umsatz nach IFRS-Standard zwischen 43 bis 47 Milliarden Euro landen. Der Gewinn nach Minderheitsanteilen soll im Jahr 2020 bei 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro rauskommen. Nach dem Ausnahmejahr 2017 peilt Fresenius bei dieser Kennzahl für die kommenden Jahre eine jährliche Wachstumsrate bis 2020 von durchschnittlich 10,5 Prozent an.

Zukäufe für Helios möglich

Der Konzern und auch die Tochter FMC, die bisher in Dollar bilanzierte, werden ab sofort nur noch in Euro nach dem IFRS-Rechnungslegungsstandard berichten. Mittelfristig wollen wir ein "Sprinttempo" aufrecht erhalten, sagte Sturm. Weitere gezielte Zukäufe seien möglich, zum Beispiel für die Krankenhaustochter Helios oder bei Kabi. Die Dialyse-Tochter FMC hatte sich gerade jüngst in Australien durch eine kleinere Teil-Übernahme verstärkt.

Im abgelaufenen Jahr lief es für Fresenius rund, besonders bei der ebenfalls im Dax notierten FMC, die nach ein paar Jahren Flaute unter dem Strich wieder einen steigenden Gewinn vorlegte. Bei der Flüssigmedizinsparte Kabi trübten Währungseffekte die Entwicklung etwas. Fresenius hatte seine Gewinnprognose im vergangenen Jahr zweimal nach oben geschraubt und nun das 13. Rekordjahr in Folge ausgewiesen.

Anleger profitieren durch höhere Dividende

Der Fresenius-Gewinn nach Abzug von Minderheitsanteilen stieg um zwölf Prozent auf 1,593 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen aus Bad Homburg am Mittwoch mit. Der Umsatz legte um fünf Prozent auf 29,1 Milliarden Euro zu. Der um Sondereinflüsse bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um neun Prozent auf 4,327 Milliarden Euro. Währungseffekte wirkten sich bei allen Kennzahlen mit einem Prozentpunkt negativ aus. Die Schätzungen der Analysten hat Fresenius mit diesen Zahlen fast punktgenau getroffen.

Die Tochter Fresenius Medical Care erreichte im abgelaufenen Jahr ihre Ziele und profitierte dabei von ihren Sparmaßnahmen. Der Umsatz stieg im Jahr 2016 um sieben Prozent auf 17,911 Milliarden US-Dollar. Das Erlösplus gehe vor allem auf eine gute Entwicklung der Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika zurück, dem wichtigsten Markt, hieß es. Das operative Ergebnis (Ebit) legte um 13 Prozent auf 2,64 Milliarden Dollar zu. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,243 Milliarden Dollar (plus 21 Prozent).

Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll bei FMC um ein Fünftel auf 0,96 Euro erhöht werden. Für den Fresenius-Konzern soll sie um 13 Prozent auf 0,62 Euro je Aktie steigen.

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