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AusblickFresenius schlägt sich in Corona-Krise wacker

Mit Ausnahme des chinesischen Marktes seien die negativen Einflüsse durch die Beschränkungen in den meisten Ländern erst Mitte März sicht- und fühlbar geworden. "Bis zu diesem Zeitpunkt dürften die Geschäfte im Konzern relativ gut gelaufen sein", formuliert es Jones. Analyst Hassan Al-Wakeel von der britischen Barclays-Bank hingegen schätzt, dass die Stärke von Kabi in Nordamerika durch die Schwierigkeiten im schon früh von der Pandemie belasteten Asien-Geschäft und höhere Klinikkosten bei FMC und Helios wieder wettgemacht worden sein dürfte. Den Tiefpunkt - insbesondere bei der Kliniktochter - sollte dabei das zweite Quartal markieren, bevor es im zweiten Halbjahr wieder aufwärts gehen dürfte.

Vorsichtige Gewinnprognosen 

Anders als sonst üblich hat Fresenius keinen eigenen Analystenkonsens für das abgelaufene Quartal bereitgestellt. Da aktuell in einigen Märkten wie etwa Spanien noch nicht absehbar ist, inwieweit der Konzern auf staatliche Unterstützung bauen kann, sind die Prognosen der Experten eher mit Vorsicht zu genießen. Die wenigen von Bloomberg befragten Analysten rechnen mit einem Umsatzzuwachs auf 8,9 Milliarden Euro nach 8,5 Milliarden im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollte mit 1,04 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert von 1,1 Milliarden Euro ausfallen.

Verlässlicher dürften die Schätzungen für die Dialysetochter FMC sein, der staatliche Schützenhilfe bereits gewiss ist. Laut den vom Unternehmen bereitgestellten Prognosen erwarten die befragten Experten nun im Schnitt Umsätze in Höhe von 4,42 Milliarden Euro, dies wäre ein Umsatzplus von sieben Prozent nach 4,13 Milliarden im Vorjahr. Für das operative Ergebnis (Ebit) wird ein Zuwachs auf 543 (Vorjahr: 537) Millionen Euro prognostiziert, während der Gewinn unter dem Strich unverändert bei 271 Millionen Euro erwartet wird.

FMC-Aktie liegt vorn

Von den beiden im Dax gelisteten Titel des Fresenius-Konzerns hat derzeit ganz klar die Aktie der Tochter FMC die Nase vorn. Kein Wert im gebeutelten Dax hat sich seit dem Corona-Crash ab dem 24. Februar 2020 stabiler gezeigt als der Dialyseanbieter. So kommt FMC seither unter dem Strich auf ein Minus von knapp acht Prozent, nachdem die Anteilscheine bis Mitte März in der Spitze um mehr als 30 Prozent eingebrochen waren. Die Fresenius-Aktie selbst liegt aktuell in etwa gleichauf mit dem deutschen Leitindex - auch sie hat seit dem Februar-Rückschlag gut ein Fünftel verloren. Allerdings war es im Tief für Fresenius sogar um fast zwei Drittel abwärts gegangen.

Beide Medizin-Papiere eint wiederum, dass sie von ihren bisherigen Rekordständen weit entfernt sind. Bei Fresenius ging es nach dem Hoch im Juni 2017 bei rund 80 Euro über Monate beständig abwärts, bis die beiden Gewinnwarnungen binnen weniger Monaten Ende 2018 der Aktie entscheidende Dämpfer verpassten. Von diesem Schlag hatte sich der Kurs selbst bis Ende Februar 2020 nur teilweise erholt, als der Corona-Crash den Anlegern die nächste eiskalte Dusche verpasste.

FCM in Markt für Heimdialyse eingestiegen

Noch deutlich unruhiger sieht der Chart bei FMC in den vergangenen Jahren aus. Die Aktie erreichte Anfang Februar 2018 bei rund 94 Euro ihr vorläufiges Hoch, rutschte aber wegen Problemen unter anderem im US-Geschäft bis Anfang 2019 um etwa 40 Prozent bis auf rund 55 Euro ab. Zuletzt liefen die Geschäfte bei FMC jedoch wieder besser, auch weil das Unternehmen mit der Übernahme des US-Unternehmens NxStage in den Markt für Heimdialyse eingestiegen ist. Dem Kurs hat das gut getan. Im vergangenen Februar erreichte die Aktie ihr bisheriges Jahreshoch bei 81,10 Euro, danach wurde auch sie zunächst vom Corona-Crash mitgerissen.

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