Angespornt von Wachstumsmöglichkeiten durch Konsolidierung und demografische Entwicklung, sehen Investoren nun seit geraumer Zeit genauer hin – und greifen verstärkt zu: „Unsere generelle Investmentphilosophie basiert auf fragmentierten Märkten, die unter Veränderungsdruck stehen. Das trifft auf den deutschen Reha-Markt zu“, sagt etwa Carsten Rahlfs, Partner beim niederländischen Finanzinvestor Waterland. Allein die Niederländer haben in den letzten Jahren kräftig zugelangt – fünfzehn Zukäufe innerhalb der vergangenen fünf Jahre, meist einzelne Häuser und kleinere Klinikverbünde.
Höhepunkt war zweifellos der Erwerb der Median Kliniken vor knapp zwei Jahren. Rund eine Milliarde Euro ließ sich Waterland die Übernahme dem Vernehmen nach im Herbst 2014 kosten, gab allerdings den Immobilienbesitz der neuen Beteiligung umgehend an einen US-Immobilieninvestor weiter. Für die Beteiligungsgesellschaft war der Erwerb der Median Gruppe mit ihren 45 Einrichtungen und 9.500 Betten der größte Deal, den die Firma bis dahin in Deutschland getätigt hatte. Nur wenig später verkündeten die Niederländer, Median mit dem Pflegeheimbetreiber RHM zu fusionieren, der seit 2011 zum Portfolio eines Waterland-Fonds gehört: „Beide Gruppen ergänzen sich regional hervorragend“, begründet Carsten Rahlfs die Fusion.
Median auf Einkaufstour
Ende Juli sorgte ein weiterer Zukauf von Median für Aufsehen, als der private Krankenhauskonzern – derzeit nach Marktanteilen die Nummer zwei der Branche – die Übernahme der in Düsseldorf ansässigen Allgemeinen Hospitalgesellschaft (AHG) mit 45 Kliniken, Therapiezentren und Wiedereingliederungseinrichtungen verkündete. Durch den Zusammenschluss entsteht nach Angaben von Median ein Unternehmen mit 17.500 Betten und Behandlungsplätzen, 123 Einrichtungen und 15.500 Mitarbeitern. Anfang August legte das Unternehmen erneut nach: Die Akutkliniken des Unternehmens werden in die eigenständige Tochtergesellschaft Atos ausgegliedert, um sich noch stärker auf den Reha-Markt zu konzentrieren.
Im Gespräch mit kma kündigt André Schmidt weitere Zukäufe für die Zukunft an. „Wir wollen weiter wachsen“, sagt der CEO von Median und übt gleichzeitig deutliche Kritik an Mitbewerbern, besonders aber an den eigenen Branchenverbänden.
Die gesamte Titelgeschichte zum Reha-Markt lesen Sie in der aktuellen kma-Ausgabe (September).


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