
Siemens Healthineers hatte damit gerechnet, dass das Geschäft mit den Schnelltests stärker abebbt. Doch aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Covid-19 Antigen-Schnelltests in Europa und der Zulassung firmeneigener Schnelltests in den USA heben sie ihren Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 an.
Zuwachs im ersten Quartal 2021
Das erste Quartal fiel dank der guten Geschäfte mit den Schnelltests besser aus als erwartet. So stieg der Umsatz um 31 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro. Neben dem Test-Geschäft profitierte Healthineers auch von der im April 2021 erfolgten Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian, der 750 Millionen Euro Umsatz beisteuerte. Auf vergleichbarer Basis legten die Erlöse um 9,5 Prozent zum Vorjahr zu und entwickelten sich damit deutlich stärker als von Analysten erwartet. Nach Steuern stieg der Gewinn um acht Prozent auf 472 Millionen Euro.
Das bereinigte EBIT erhöhte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent und erreichte 898 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge liegt mit 17,6 Prozent unter Vorjahr. Darin enthalten sind negative Währungseffekte und derzeit höhere Beschaffungs- und Logistikkosten. Höhere Beiträge aus dem Geschäft mit Antigen-Schnelltests wirkten positiv.
Prognostiziertes Umsatzwachstum 2022
Finanzvorstand Jochen Schmitz erwartet mit Blick auf die Corona-Schnelltests ein starkes erstes Halbjahr. Danach dürften die Ergebnisbeiträge wieder zurückgehen - sowohl sequentiell als auch im Vergleich zum Vorjahr. Was die Lieferkapazitäten der Tests angeht, sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. Wesentliche negative Auswirkungen auf den Umsatz würden trotz der aktuellen Engpässe etwa bei elektronischen Komponenten aufgrund eines guten Managements in Beschaffung und Logistik nicht erwartet.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Healthineers nun mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent, nachdem das Unternehmen zuletzt bestenfalls zwei Prozent Wachstum in Aussicht gestellt hatte. Darin ausgeklammert sind Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe. Die Schnelltests sollen etwa 700 Millionen Euro Umsatzbeitrag liefern, statt bisher 200 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie sieht Healthineers dadurch bei 2,18 Euro bis 2,30 Euro. Auch hier war die Siemens-Tochter bisher von weniger ausgegangen.
Für das Diagnostics Segment geht Siemens Healthineers im Geschäftsjahr 2022 von einem negativen vergleichbaren Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich (bisher im negativen mittleren Zehnerprozentbereich) und einer bereinigte EBIT-Marge im niedrigen Zehnerprozentbereich (bisher im hohen einstelligen Prozentbereich) aus.
Prognose 2023 bis 2025
Am ihrem Kapitalmarkttag am 17. November 2021 kündigte die Siemens-Tochter bereits höhere Mittelfristziele an. So setzt sich das Management für die Geschäftsjahre 2023 bis 2025 ein Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent pro Jahr als Ziel. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll um 12 bis 15 Prozent jährlich zulegen. Dabei setzt das Unternehmen auf Innovationen und die Erschließung neuer Märkte. Healthineers will sich hierzu auf die Bekämpfung schwerwiegender Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf- und neurovaskuläre Erkrankungen konzentrieren.





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