
Auch das zweite Pandemiejahr 2021 schließt das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) erwartungsgemäß mit einem negativen Jahresergebnis ab. Allerdings fällt das Defizit mit 8,9 Millionen deutlich geringer aus als im Vorjahr. Zu verdanken ist das einer starken Leistung in der Krankenversorgung trotz der zeitweise gravierenden Einschränkungen des Regelbetriebs, aber auch einem Zuschuss des Freistaats Sachsen zur Deckung der Corona-bedingten Mehrbelastungen.
Mit 305 642 stellten sich 2021 mehr Patient*innen in den UKL-Ambulanzen vor als im Vorjahr, auch die Zahl der stationär aufgenommenen Patient*innen war mit 52 527 fast so hoch wie 2020.
All dies erfolgte bei gleichzeitig über mehrere Monate deutlich reduziertem Regelbetrieb. Hintergrund war die starke Inanspruchnahme des UKL bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. 2021 wurden am UKL 1100 Menschen mit einer COVID-19-Erkrankung stationär versorgt, doppelt so viele wie 2020.
2021 deutlich mehr Pflegekräfte
Der Fehlbetrag fällt mit 8,9 Millionen niedriger aus als im Vorjahr, auch dank eines Zuschusses des Freistaats Sachsen zur Deckung der nicht aus den Zahlungen des Bundes kompensierten Corona-bedingten Erlösausfälle und Mehraufwendungen. Leicht erhöht hat sich der Schweregrad der behandelten Fälle, abzulesen am Case-Mix-Index von 1,248 (Vorjahr 1,241). Parallel zu den erweiterten Aufgaben wuchs auch die Zahl des am UKL beschäftigten Personals auf 5693. Besonders stark angewachsen ist die Gruppe der Pflegenden, hier stieg die Zahl der Beschäftigen von 1639 in 2020 auf 1855 in 2021.
Mit der Gründung der Zentren für Sport- und Bewegungsmedizin sowie für roboterassistierte und navigierte Chirurgie wurden am UKL zwei Schwerpunkte der Arbeit der zurückliegenden Jahre weiter gestärkt und ausgebaut.
Eröffnung des OP-Erweiterungsbaus steht an
Für das laufende Jahr zeichnet sich zur Halbzeit eine durchwachsene Perspektive ab. Die anhaltend hohen Infektionszahlen erlauben zudem keine vollständige Normalisierung des Krankenhausbetriebs und erfordern weiterhin erhebliche Anstrengungen und Aufwände zur Pandemiebewältigung. Auch wirtschaftlich bleibe die Lage angespannt und von enormen Unsicherheiten geprägt, so Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des UKL. Entscheidungen zur Finanzierung zum Beispiel der pandemiebedingten Mehrbelastungen fielen und fallen naturgemäß oft sehr kurzfristig, teilweise sogar erst im Nachhinein, und decken meist nicht alle Mindererlöse oder Mehrkosten an einem Klinikum der Maximalversorgung.
Positiv zu vermelden ist die anstehende Eröffnung des OP-Erweiterungsbaus. Mit drei neuen hochmodernen Operationssälen erweitert das UKL das Spektrum der Operationsmöglichkeiten um Eingriffe unter direkter CT- und MRT-Begleitung. Das eröffnet neue Optionen in der Versorgung von Patienten.





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