
Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Charité - Universitätsmedizin Berlin geht mit Holmusk, ein Unternehmen im Bereich Datenanalytik und Digitale Gesundheit, eine Forschungspartnerschaft ein. Ziel der Zusammenarbeit ist es, durch die Erfassung und Analyse von Daten aus dem klinischen Alltag eine Präzisionspsychiatrie für Patienten zu ermöglichen. Diese bahnbrechende Initiative soll das Verständnis psychiatrischer Erkrankungen verbessern - ein komplexes medizinisches Fachgebiet, in dem die Forschungsevidenz noch viel Aufholpotential hat gegenüber anderen Gebieten.
Drei Kliniken der Charité sind neben Holmusk an dem Projekt beteiligt, nämlich die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie auf dem Campus Charité Mitte und auf dem Campus Benjamin Franklin und darüber hinaus auch die Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Potsdam. Alle diese Kliniken sind Mitglieder der Charité Mental Health - Plattform für psychische Erkrankungen und des entstehenden Berliner Standorts des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZP). Das DZP ist eine gerade im Aufbau befindliche, staatlich geförderte, zukunftsweisende Zentrumsstruktur, die sich aus sechs deutschen Standorten zusammensetzt und darauf abzielt, die Qualität der Versorgung psychisch kranker Menschen in Deutschland weiter zu verbessern.
Nachfrage nach besserer psychiatrischer Versorgung steigt
Die strategische Zusammenarbeit konzentriert sich auf den Aufbau einer standortübergreifenden, standardisierten Dateninfrastruktur zur Erfassung und Analyse von Informationen aus dem medizinischen Alltag, einschließlich subjektiver Informationen von Patienten. Die aufbereiteten und digitalisierten Daten werden eine verbesserte Qualitätsbewertung in Echtzeit ermöglichen und die Grundlage für eine verbesserte evidenzbasierte Versorgung in Deutschland bieten.
Darüber hinaus könnte die geplante, breit angelegte Real-World Evidenz Plattform umfassende deutsche Register-Studien ermöglichen, die derzeit in Europa nur in skandinavischen Ländern möglich sind. Ein entscheidender Bestandteil dieser Initiative ist die konsequente Anwendung höchster Standards für Datensicherheit und Datenschutz, einschließlich der strikten Umsetzung der Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Das Bewusstsein der Wichtigkeit von psychischem Wohlbefinden und die Nachfrage nach einer besseren psychiatrischen Versorgung ist seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie weiter gestiegen. Die große Heterogenität von Patienten und Ergebnissen in der klinischen Praxis soll genutzt werden, um neue klinische Marker etablieren zu können, was wiederum eine verbesserte Diagnose und noch stärker personalisierte Behandlungspläne ermöglichen würde.





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