
Der digitale Wandel ist jetzt überall in der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der Unimedizin Rostock (UMR) sichtbar: Fahrbare Visitenwagen mit Computern, Tablets auf den Stationen und kleine Pads in der Kitteltasche der Ärzte und Pflegekräfte ermöglichen eine mobile Zusammenarbeit. Seit Januar ist hier das digitale Checkpad MED-System im Einsatz. Alle weiteren Kliniken des Maximalversorgers mit rund 1100 Betten sollen folgen.
Informationen direkt zum Patienten, Datenerfassung direkt beim Patienten, das sei der neue Leitgedanke bei der Digitalisierung, erklärt die UMR. „Anwender und Patienten sollen zukünftig Technologien nutzen können, die im Privaten mittlerweile selbstverständlich sind“, sagt IT-Leiter Thomas Dehne. Schnelle Dateneingaben auf smarten Geräten, Nutzung von Spracherkennung, automatisierte Korrekturen und Entscheidungsunterstützungen stehen dabei im Vordergrund.
Datenaustausch mit den Patienten
Was bisher auf Papier und in verschiedenen Programmen zu finden war, ist nun in einer digitalen Patientenakte konzentriert – Röntgenbilder, Laborwerte, Medikamentenplan, Fieberkurve, OP-Fotos, Wunddokumentation, Pflegedokumentation. Die ergänzende Lösung Checkpad PAT sehe in einem nächsten Schritt dann auch einen Datenaustausch und digitale Kommunikationswege mit den Patienten vor, heißt es weiter. Hinter beidem steht das Berliner Unternehmen Lohmann und Birkner Software Solutions. Nach dessen Angaben ist das seit 2012 erhältliche Checkpad MED mittlerweile in mehreren Krankenhäusern im Einsatz, die damit insgesamt rund 4500 Betten betreuen. Die Rostocker Betten kommen nun hinzu.
Wir haben zum Beispiel während der Visite alle Daten zum Patienten parat, können Medikamentenverordnungen direkt in das System eingeben, Laborbefunde abrufen, neue Röntgen- oder MRT-Bilder ansehen oder die Wunddokumentation begutachten.
„Die digitale Dokumentation spart viel Zeit und hilft, Fehler zu vermeiden“, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Clemens Schafmayer: „Wir haben zum Beispiel während der Visite alle Daten zum Patienten parat, können Medikamentenverordnungen direkt in das System eingeben, Laborbefunde abrufen, neue Röntgen- oder MRT-Bilder ansehen oder die Wunddokumentation begutachten.“ Checkpad MED wurde in einer Pilotstudie über mehrere Monate auf einer chirurgischen Station getestet, so die UMR, bis Ende 2024 soll das System in der gesamten Unimedizin Rostock eingeführt werden.
Das System sei Teil einer umfassenden Strategie, betont der kaufmännische UMR-Vorstand Christian Petersen. Für solche Digitalisierungsprojekte habe die Uniklinik fast fünf Millionen Euro aus dem Krankenhauszukunftsfonds des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhalten. Die Patienten profitieren Petersen zufolge nicht nur hinsichtlich einer besseren Behandlung – ihnen würden zukünftig zudem alle Unterlagen über eine App zur Verfügung gestellt, sodass sie diese auch für andere Behandlungen, etwa bei niedergelassenen Ärzten, nutzen können.







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