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E-Health MonitorDigitalisierung bleibt eine Mammutaufgabe

Positive Resonanz bei den DiGa

Stärker genutzt werden auch die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), bis Anfang November stieg die Anzahl auf 33 Anwendungen für zehn Therapiegebiete im DiGA-Verzeichnis. 2021 gab es insgesamt 45 000 DiGA-Verschreibungen, im Jahr 2022 waren es allein in der ersten Jahreshälfte 62 000. Wenn der Markt weiter wächst wie bisher, könnten bis Ende dieses Jahres 125 000 DiGa verordnet werden, was einem Wachstum von 177 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Nutzenden-Resonanz ist positiv: 63 Prozent meldeten einen positiven Versorgungseffekt, 86 Prozent würden bei einer erneuten Erkrankung wieder eine DiGa nutzen. 80 Prozent der 2021 publizierten E-Health-Studien belegen den positiven Nutzeneffekt der digitalen Anwendungen. 

Skepsis gibt es jedoch auf Seite der Ärzteschaft: Laut KBV-Umfrage zeigt sich jede zweite Arztpraxis offen für digitale Innovationen – dennoch hinterfragen auch zwei von drei niedergelassenen Ärzten (65 Prozent) das Kosten-Nutzenverhältnis der Digitalisierung. Und jeder zweite Arzt befürchtet, dass die Digitalisierung die Beziehung zu den Patienten verschlechtert. Mit 51 Prozent liegt dieser Wert sogar über dem Vorjahreswert. 

Enormes Potenzial

Das finanzielle Potenzial der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen ist groß: Es sind 42 Milliarden Euro pro Jahr. Ein Großteil davon entfällt mit acht Milliarden Euro auf die ePA und das E-Rezept, wobei die ePA mit rund sieben Milliarden Euro den größten Nutzen aufweist. Erschlossen wurden davon bisher jedoch nur 1,4 Milliarden Euro. Für vieles sei die ePA der „Enabler“, sagt Richter. Zum Beispiel für das Management chronischer Erkrankungen, medizinischer Chatbots oder digitaler Diagnosetools sind die Daten aus der ePA hilfreich, da sie in genau diese Lösungen reinfließen können. Um den Nutzen zu erhöhen, müssten Ärzte und andere Leistungserbringer mehr einbezogen werden und als Multiplikatoren dienen. Ein anderes Thema wäre stärkere Nutzenerlebnisse zu schaffen, was man dadurch erreiche, wenn man mehr in Journeys denkt: Was macht der Patient und was könnte dafür in der ePA vorhanden sein? Es gibt viele Lösungen – DiGA, ePA, Online-Terminvereinbarung. Diese könnte man mehr kombinieren, um die Nutzenerlebnisse für den Patienten attraktiver zu gestalten. 

Soll die Digitalisierung des Gesundheitssystems in Deutschland gelingen, müssen Bereitschaft und Fähigkeit zur Datennutzung und Datenübermittlung bei allen Akteuren gesteigert werden. Einzelne Lösungen zeigen bereits, dass eine breite Nutzung gelingen kann, etwa die Telekonsultation, Online-Terminbuchungen oder die Corona-Warn-App. „Am Ende entscheiden die Nutzer über den Erfolg der Digitalisierung. Akteure und Entscheider im Gesundheitswesen müssen sich der Erfolgsfaktoren bewusst sein: strikte Nutzerzentrierung, einfache Handhabung und Fokus auf das Nutzererlebnis aller Beteiligten, von Patienten über die Ärzteschaft bis zu den Apotheken“, sagt Tobias Silberzahn. 

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