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ArzneimittelversorgungElektronisches Rezept für Deutschland kommt 2021

Digital statt Papier: Das E-Rezept steht ab Juli 2021 zur Verfügung. Die Gematik liefert die zugehörige App. Auf diesem Weg soll die Arzneimittelversorgung vereinfacht und die Therapiesicherheit verbessert werden.

Foto: Pexels
Smartphone und Stethoskop

Mit der Einführung ab Mitte 2021 wird das bisherige Verfahren mit dem gedruckten Formular zum Auslaufmodell. Ärzte können ab diesem Zeitpunkt ihren Patienten das E-Rezept direkt digital bereitstellen. Der Versicherte ruft das E-Rezept mit einer App auf und kann es in einer Apotheke seiner Wahl einlösen. Ab 2022 ist die Nutzung des E-Rezepts bundesweit für gesetzlich Versicherte und apothekenpflichtige Arzneimittel verpflichtend.

Nicht nur für die Versicherten soll die Versorgung damit bequemer werden. Gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken betonte: „Das E-Rezept verbessert die Abläufe für alle Beteiligten: Ärzte, Patienten und Apotheker arbeiten dank elektronischer Verordnungen noch besser Hand in Hand.“ So soll das E-Rezept die Leistungserbringer in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Beispielsweise ist die Bereitstellung eines Folgerezepts dann digital möglich. Der bislang nötige Besuch in der Arztpraxis soll dadurch in vielen Fällen überflüssig werden.

Digitale Abfrage von Arzneimittelverfügbarkeit

Das E-Rezept ist in der ersten Stufe die ärztliche Verordnung von apothekenpflichtigen Arzneimitteln in elektronischer Form. Es ist für Versicherte flexibel wie das bisherige Papierrezept und kann bequem in der App der Gematik abgerufen und der Apotheke der Wahl zugewiesen werden. Auf Wunsch kann es auch ausgedruckt werden. Durch die elektronische Form des Rezepts sollen sich der Bearbeitungsaufwand und die Fehlerrate verringern. Zudem können Versicherte aus der App heraus die Belieferung eines Arzneimittels in der Apotheke unverbindlich anfragen.

Die Apotheke erhält die Anfrage im Warenwirtschaftssystem und wird vom System in der Antwort unterstützt. Die Rückmeldung an den Versicherten enthält die Information, ob oder wann das Medikament verfügbar ist und wie es bereitgestellt (Selbstabholung, Botendienst oder Versand) werden kann. Mit der Anfrage erfolgt noch nicht die Einlösung. Diese greift erst, wenn das E-Rezept an die Apotheke übergeben wird: Nach Rückmeldung der Apotheke entscheidet sich der Versicherte in der App für eine verbindliche Einlösung in der Apotheke.

Weniger Papier und Bürokratie

Hannes Neumann und Sabine von Schlippenbach, Produktmanager für das E-Rezept bei der Gematik, ergänzten: „Konkret bauen wir mit dem E-Rezept Anfälligkeiten, Umständlichkeiten und Bürokratie aus dem heutigen Apothekenalltag ab: Fehlerhafte oder unlesbare Muster-16-Papierrezepte werden deutlich reduziert. Die manuelle Eingabe oder Korrektur der Rezeptinformationen ist nicht mehr erforderlich, ebenso keine OCR-Erkennung. Die Warenwirtschaft prüft die elektronische Signatur des Verordnenden automatisch. Die Abrechnung erfolgt elektronisch, es ist kein Papierversand an Abrechnungszentren mehr nötig.“

Langfristig, so das Expertenteam der gematik, verschwinde das Papier. Bestellungen träfen bei Apotheken über einen neuen Weg ein. Das führe zu Änderungen in der Arbeitsorganisation.

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