
Am Universitätsklinikum Heidelberg soll ein neu gegründetes Institut Forschung und Lehre der Medizininformatik unter einem Dach bündeln. Die Direktion übernimmt Prof. Martin Dugas (53), der bisher in gleicher Position am Universitätsklinikum Münster tätig war. Er entwickelte dort unter anderem den ersten Lernzielkatalog Medizininformatik für Medizinstudierende in Deutschland und baute Europas größtes Onlineportal für medizinische Datenmodelle auf. Das Portal soll zukünftig das Informationsmanagement medizinischer Forschung und Behandlung vereinheitlichen und vereinfachen.
Das neue Institut für Medizinische Informatik geht aus der bisherigen „Abteilung für Medizinische Informationssysteme", die bis 2018 von Prof. Björn Bergh geleitet wurde, sowie der „Sektion Medizinische Informatik" (Leiterin: Prof. Petra Knaup-Gregori) des „Instituts für Medizinische Biometrie und Informatik" hervor. Das Institut ist in den Marsilius-Arkaden, in direkter Nachbarschaft zum „Zentrum für Informations- und Medizintechnik" (ZIM) des Universitätsklinikums untergebracht. Der Fachbereich der Medizinischen Biometrie wird im umbenannten „Institut für Medizinische Biometrie" unter der Leitung von Prof. Meinhard Kieser fortgeführt. Die beiden Institute arbeiten eng zusammen.
Folgende wissenschaftliche Schwerpunkte stehen auf der Agenda: Ausbau des Medizinischen Datenintegrationszentrums (MeDIC), Digital Health, Medizinische Datenmodelle, patientenzentrierte Entscheidungsunterstützung sowie Digitalisierung der Lehre. Um den Nachwuchs zu fördern soll der Studiengang Medizininformatik in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn in bewährter Weise fortgesetzt werden und die Lehre in Medizininformatik im Medizinstudium ausgebaut werden.
Dugas studierte in München Humanmedizin, wo er 1996 auch die Approbation erhielt. Parallel erlangte er einen Abschluss als Diplom-Informatiker. 2002 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Fach Medizinische Informatik zum Thema „Analyse der Datenqualität und -komplexität in Medizinischen Datenbanken". Nach einem Forschungsaufenthalt bei Siemens Medical Health Services in Philadelphia (USA) folgte er dem Ruf nach Münster. Von 2005 bis 2010 leitete er die Abteilung Klinische Systeme des IT-Zentrums am Universitätsklinikum. 2009 übernahm er als Geschäftsführender Direktor die Leitung des Instituts für Medizinische Informatik in Münster.





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