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MedKITKI bekommt im Uniklinikum Leipzig eine eigene Abteilung

Das Uniklinikum Leipzig bündelt seine klinischen KI-Aktivitäten in einer neuen Abteilung. Für das fünfköpfige Team stehen Lösungen für die Patientenversorgung im Vordergrund. Diese sollen aber nicht nur in Leipzig zum Einsatz kommen.

Künstliche Intelligenz
kenchiro168/stock.adobe.com
Symbolfoto

„In unserer gerade verabschiedeten Digitalisierungsstrategie haben wir uns unter anderem zum Ziel gesetzt, verstärkt KI in der Diagnostik und klinischen Entscheidungsunterstützung zu implementieren und so die Versorgung weiter zu verbessern,“ erklärt Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). Um die KI-Aktivitäten besser bündeln zu können, hat das UKL nun eine eigene Abteilung für Medizinische KI und Translation (MedKIT) eingerichtet. 

Ein Hauptziel der neuen Abteilung ist es, klinische KI-Unterstützung zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen. Profitieren soll vor allem die Patientenversorgung. Das Team besteht zunächst aus fünf Mitgliedern und wird in den kommenden Monaten weiter ausgebaut. Alle fünf haben am UKL bereits das AMPEL-Projekt erfolgreich umgesetzt – eine Echtzeit-Unterstützung im stationären Alltag (Clinical Decision Support System). Sie werden in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät und anderen Abteilungen des UKL arbeiten.

AMPEL-Projekt

AMPEL steht für Analyse- und Meldesystem zur Verbesserung der Patientensicherheit durch Echtzeitintegration von Laborbefunden. Sie überwacht die gesamte Klinik und alarmiert nach Bedarf per E-Mail, Telefon oder am digitalen Arbeitsplatz auf Station. 

Die KI-Anwendung startete 2018 am UKL und wurde 2024 als Open Source Projekt weiterentwickelt. Die selbst entwickelte KI-Plattform AMPEL-CDSS startete in der Labormedizin und wurde inzwischen auf fast alle Fachbereiche des Uniklinikums ausgeweitet. Martin Federbusch, Facharzt für Labormedizin und ehemaliger Projektleiter der AMPEL, leitet nun die neue Abteilung MedKIT.

Das UKL plant, die Erfahrungen mit AMPEL auf andere Kliniken zu übertragen, unter anderem auch am Universitätsklinikum Dresden, wo die KI-Plattform im Rahmen eines Forschungsprojektes ebenfalls etabliert wird. Der Freistaat Sachsen fördert das Vorhaben mit rund einer Million Euro.

Kooperation statt Inseldenken

Prof. Toralf Kirsten, Leiter des Medizininformatikzentrums zu dem MedKIT gehört, betont die Bedeutung von Kooperationen: „Wir müssen weg vom Inseldenken und uns einen KI-Kontinent schaffen, an dem sich jeder beteiligen kann.“ Als erstes Projekt wurde daher das CDSN (Clinical Decision Support Network) ins Leben gerufen, ein Netzwerk von 50 interdisziplinären Standorten aus ganz Deutschland, das den Wissensaustausch fördert und Kooperationen sowie gemeinsame Infrastrukruren ausbauen will.

UKL MedKIT
UKL
Das Team der neuen Abteilung für Medizinische KI und Translation (MedKIT) am UKL: Prof. Toralf Kirsten (oben links, dann im Uhrzeigersinn weiter), Martin Federbusch, Maria Schmidt, Dr. Daniel Steinbach und Alexander Twrdik.

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