Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

... Fortsetzung des Artikels

Weniger Papier, mehr Zeit für PatientenKlinikum Hann. Münden nutzt neue App zur Pflegedokumentation

Schnelle und sichere Pflege­dokumentation

Mithilfe von IDA.Care lässt sich die gesamte Pflegedokumentation digital erstellen. Die in den Stationszimmern üblichen „Dokumentations-Inseln“, wo sich die verschiedenen Ordner mit den bisher dafür benötigten Formularen und Vordrucken stapeln, fallen weg. Vom Allgemeinzustand des Patienten, über Körperpflege und Ernährung bis hin zur Fotodokumentation der Wunden werden alle relevanten Pflegeprozesse sicher und schnell dokumentiert. Die App merkt sich wiederkehrende Eingaben und generiert daraus Textbausteine, die dann mit dem Namen des Patienten individualisiert werden.

Und wenn einmal längere Texteingaben notwendig sind, kann man die Diktierfunktion nutzen. „Dafür fallen, anders als bei den meisten anderen Programmen, keine zusätzlichen Lizenzgebühren an“, betont Greiner. Überhaupt hielten sich die Investitionskosten in Grenzen. Ein Kostenpunkt sei die Anschaffung handels­üblicher Smartphones. Dabei achte man auf glatte Oberflächen, damit sie sich leicht desinfizieren und reinigen lassen. „IDA.Care funktioniert auch offline“, erläutert Drechsler.

„Von so einer Anwendung habe ich geträumt“

Darauf habe man Wert gelegt, weil nicht jede Klinik bereits flächendeckend über Wlan verfügt. Ein Router pro Station sei absolut ausreichend, um die Daten regelmäßig zu synchronisieren und zu sichern. „Die Daten verlassen nicht das Patientennetzwerk“, macht Drechsler deutlich. Der Datenserver steht in der Klinik. Es gebe keine Internetanbindung nach Außen. Jede Pflegekraft, die mit der App arbeitet, habe ein eigenes Login, so dass jede Angabe und jede Änderung einfach zuzuordnen sei. „Wir arbeiten mit mehreren Verfahren u. a. aus dem Online-Banking, die die Daten in der App absolut sicher machen“, erklärt Drechsler.

Dass gerade in der Pflege Bedarf an Digitalisierung besteht, hat auch Gesundheitsminister Jens Spahn im Blick. Er hatte vor einigen Wochen angekündigt, dafür Fördergelder zur Verfügung zu stellen. „Wir gehen aktuell davon aus, dass diese Fördergelder weitestgehend ausreichend sind, um IDA.Care in einer Klinik einzuführen“, sagt Greiner. Aline Becker, Assistenz der Geschäftsführung am Josef-Hospital Delmenhorst und dort verantwortlich für die Einführung von IDA.Care ist von der Pflege-App auf jeden Fall begeistert: „Von so einer Anwendung habe ich geträumt, als ich selbst noch in der Pflege tätig war.“

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen