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Universitätsmedizin GöttingenNahtlose Notfallversorgung durch digitalen Assistenzdienst

Das Verbundprojekt Connect_ED entwickelt einen intelligenten Kommunikationsdienst zur KI-basierten Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme. Vor allem Zeit soll so gespart werden.

Rettungsdienst
filmbildfabrik/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Mehrzahl der Rettungsdienstbereiche nutzt noch nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung. „An der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme besteht derzeit in Deutschland ein erheblicher Optimierungsbedarf“, sagt Priv.-Doz. Dr. Markus Roessler, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in Stadt und Landkreis Göttingen und Leiter Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Aufgrund fehlender digitaler Dokumentation, unterschiedlicher IT-Systeme und/oder mangelnder Kompatibilität steht ein bidirektionaler Informationsaustausch sowie eine Echtzeit-Datenübertragung von Vitalparametern praktisch nicht zur Verfügung. Das Verbundprojekt Connect_ED setzt hier nun an.

Nahtlose Notfallversorgung

Ziel des Projekts ist es, durch die Entwicklung und Erprobung eines intelligenten, technologisch gestützten Kommunikationsdienstes zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme eine nahtlose Notfallversorgung zu etablieren. Ohne Informationsverlust und ohne zeitliche Verzögerungen.

Das Forschungsvorhaben ist im August 2022 gestartet und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Es wird geleitet von Prof. Dr. Sabine Blaschke, Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme der UMG. Die Durchführung des Projekts erfolgt in Kooperation mit Prof. Dr. Dagmar Krefting, Direktorin des Instituts für Medizinische Informatik der UMG, sowie weiteren klinischen und technologischen Partnern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 2,7 Millionen Euro.

Unterstützung durch Assistenzdienst

Um speziell die Prozessabläufe in diesen schwerwiegenden Notfällen zu verbessern, wird das Projekt in enger Kooperation mit der Klinik für Kardiologie und Pneumologie sowie der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG durchgeführt. Darüber hinaus ist die Berufsfeuerwehr Göttingen im Rettungsdienst aktiv an dem Forschungsprojekt im präklinischen Teil beteiligt.

Ein interaktiver Assistenzdienst, basierend auf KI, soll dabei administrative, organisatorische und notfall-medizinische Prozesse unterstützen. Dafür wird der Dienst dem ärztlichen und nicht-ärztlichen Personal in Präklinik und Klinik webbasiert auf mobilen Endgeräten sowie tragbaren kleinen Computersystemen, sog. „Wearables“, zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus liefert der Assistenzdienst eine KI-basierte Entscheidungsunterstützung für das weitere diagnostische und therapeutische Prozedere. Die Einsatzteams erhalten ein informierendes Feedback auf Basis der digital erhobenen Routinedaten. Alle relevanten medizinischen Behandlungsdaten und Befunde des Notfalls werden dazu der Zentralen Notaufnahme in Echtzeit übermittelt.

Partner im Projekt:

  •     Universitätsmedizin Göttingen: Klinik für Anästhesiologie, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und  Plastische Chirurgie
  •     Charité – Universitätsmedizin Berlin: Zentrale Notaufnahme und Aufnahmestation, Campus Benjamin Franklin
  •     Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Medizinische Fakultät, Universitätsklinik für Unfallchirurgie
  •     Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI GmbH: EdTec – Educational Technology Lab
  •     Hochschule Heilbronn: Gecko-Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie
  •     KMUs: ZTM Bad Kissingen GmbH und MedDV GmbH

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch die Fachkommissionen der federführenden zuständigen Fachgesellschaften, „Deutsche Gesellschaft für Notfall- und Akutmedizin e.V.“ (DGINA) und „Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Notfall- und Intensivmedizin e.V.“ (DIVI), German Resuscitation Council (GRC), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Deutscher Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) sowie der Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS).

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